UNSERE NUMMER 1
Fünf Fragen an Dr. Uwe Hoffmann.
Dr. Uwe Hoffman ist seit 2011 Vizepräsident des VDST und wurde am 9. November 2019 zum neuen Präsidenten des VDST gewählt und tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Franz Brümmer an.
VDST-sporttaucher:Uwe, der VDST kann auf 16 erfolgreiche Jahre unter dem Präsidenten Franz Brümmer zurückblicken. Acht Jahre davon mit Dir als Vizepräsident. Was waren, aus deiner Sicht, Eure größten Erfolge und wo willst Du mit Deiner Präsidentschaft anknüpfen?
Dr. Uwe Hoffmann: In den 16 Jahren hat es Franz mit seinen Teams geschafft, den VDST wieder auf eine solide Basis zu stellen und das Image als Natursportverband geprägt. Die 2013 mit dem Leitbild eingeleitete transparente Darstellung und Modernisierung des VDST muss weitergeführt werden. Dazu gehört auch das Eintreten für die Werte des sicheren, spaßvollen und umweltschonenden Tauchens und auch für die konsequente Pflege der Marken VDST und CMAS.
VDST-sporttaucher:Warum ist die CMAS (Confédération des Activités Subaquatique-Weltdachverband des Tauchsports) heute für uns Taucher überhaupt noch wichtig? Die erfolgreichsten Verbände wie PADI und SSI kommen ohne die CMAS aus.
Uwe: Die CMAS ist eine weltweite Vereinigung der nationalen Non-profit – also ideellen -Verbände. Darüber hinaus ist die CMAS die einzige Sportweltorganisation für den Wettkampfsport in all seinen Facetten. Die CMAS bietet uns die Chance, einheitlich – wie eben andere, weltweit operierende Organisationen auch – international aufzutreten.
VDST-sporttaucher:Aber Geld spielt sicher auch im VDST eine ganz wichtige Rolle. Mit Erich Sämann, den ebenfalls gerade ausgeschiedenen Finanzvorstand hat sich der VDST zu Recht damit brüsten können, finanziell gesund dazustehen. Doch wo genau verbraucht der Verband das ganze Geld?
Uwe: Nicht zuletzt, damit Du ein gedrucktes Mitgliedermagazin zu jedem unserer Mitglieder frei Haus schicken kannst. Das ist übrigens nahezu einmalig innerhalb der Tauchsportverbände – weltweit. Aber auch um qualifizierte Tauchausbildung zu Selbstkosten anbieten zu können und um unseren Leistungssportlern eine solide Wettkampfgrundlage zu schaffen. Der Leistungssport ist das Aushängeschild und der Schlüssel zu Schwimmbädern, die als Trainingsmöglichkeit auch im Breitensport zur Verfügung zu stellen. Aber auch die Lobbyarbeit für das Sporttauchen in Deutschland kostet viel Geld. Alle diese Maßnahmen bietet in Deutschland NUR der VDST.
VDST-sporttaucher:Bei derart vielen Alleinstellungsmerkmalen des VDST, wo werden deine Schwerpunkte in Zukunft liegen?
Uwe: Ich will, dass Sport – Breiten- und Wettkampfsport – und die Ausbildung wieder stärker verzahnt werden und stärker voneinander profitieren. Dabei will ich den Vereinen helfen! Das bedeutet die Pflege der Vielfalt im VDST: Die vielen Facetten des Sporttauchens und die vielen Adressatengruppen, die unsere Vereine ansprechen. Dazu muss der Wettkampfsport bekannter werden. Er muss zum überregionalen Gesprächsthema werden, damit keiner mehr fragt, was denn Unterwasserrugby oder Flossenschwimmen ist. Den Traum der Athleten von Sporttauchwettkämpfen bei Olympischen will ich sicher auch unterstützen, aber das liegt einzig in den Händen der CMAS. …es sei denn, Deutschland erhält endlich mal wieder den Zuschlag für Olympische Spiele!
VDST-sporttaucher:Zum Abschluss noch eine ganz unbequeme Frage: Vor dem Hintergrund, dass der VDST aktuell kein besetztes Umwelt- und Wissenschaftsfachbereich hat und das der Tauchsport, wie kaum eine andere Sportart, abhängig ist von Flugreisen in exotische Länder – wo die meisten unserer neuen Mitglieder angefangen haben zu tauchen, stellt sich doch die generelle Frage nach der Zukunft unseres Sports, oder nicht?
Uwe: Das ist keine unbequeme Frage! Die Mitgliederversammlung hat entschieden und uns – dem Vorstand – damit einen Arbeitsauftrag gegeben. Daran arbeiten wir mit Hochdruck, aber lassen auch Sorgfalt walten. Unstrittig ist: Der VDST wird sich weiterhin für den Gewässerschutz und den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen und kritisch die Umweltbelastungen thematisieren, die mit dem Sporttauchen verbunden sind. Dazu gehören der Betrieb von Schwimmbädern, genauso wie Flugreisen und die Vermeidung von Plastikmüll.
UND SEINE VIER VIZE
Dr. Kerstin Reichert
Vizepräsidentin Sportentwicklung
Hauptberuflich im Schuldienst tätig, sehe ich die Bildungsarbeit in all ihren Facetten als eine wichtige Säule für die weitere und zukunftsweisende Entwicklung unseres Sports im VDST. Diese fachübergreifend weiter auszubauen, analog als auch digital, sehe ich als eine der Kernaufgaben in meiner Tätigkeit als Vizepräsidentin Sportentwicklung. Dazu möchte ich Wissensmanagementstrukturen aufbauen, um die Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Akteuren innerhalb und außerhalb des VDST zu ermöglichen und die vielfältigen Kompetenzen unserer Taucher mit einzubinden. So können vielfältige praktische und theoretische Angebote von Tauchern für Taucher geschaffen werden, aktuelle Entwicklungen aufgegriffen und wir alle fit für eine erfolgreiche Zukunft des Tauchsports gemacht werden.
Alexander Bruder
Vizepräsident Verbandsentwicklung
Ich bin in führender Position bei der Firma Consultix, die große internationale Konzerne im Bereich der elektronischen Kommunikation, Marketing und Kundenbindung berät. Als Vizepräsident Verbandsentwicklung möchte ich das Marketing des VDST nach innen außen stärken und so die positive Wahrnehmung des VDST verbessern. Wichtig für einen starken VDST sind unsere Vereine! Die Zusammenarbeit der Vereine, der Landesverbände und des Bundesverbandes möchte ich weiter intensivieren. So soll die Marke VDST in das Bewusstsein aller Taucher gebracht werden. Unsere Mitglieder müssen stärker eingebunden werden. In einer Zeit der Digitalisierung sollte jeder seine Brevets in einer App bei sich tragen. Das elektronische Brevet vereinfacht die Abwicklung für Ausbilder und Tauchbasen.
Jan Kretzschmar
Vizepräsident Finanzen
Als Vizepäsident Finanzen macht man mehr als Erbsen zählen. Das Aufgabenspektrum dieses Bereichs ist oft spannend, meist eilig und immer wichtig. Die Budgetplanung und -überwachung, die Kosten der Digitalisierung und der verantwortungsvolle und integre Umgang mit den Beiträgen unserer Mitglieder gehören ebenfalls in mein Ressort. Nach über 23 Jahren im VDST freue ich mich, meiner großen Liebe, dem Tauchsport, Liebesbriefe in Form von Jahresabschlüssen schreiben zu dürfen. Auf Partys erzähle ich auch meist, ich sei Tauchlehrer und nur nebenbei auch Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.
Oliver Axthelm
Vizepräsident Jugend
„Die Jugend ist die Zukunft“ – auch des VDST. Nach dieser Überzeugung bin ich mit 27 Jahren das „junge Gesicht“ und Gewissen im Präsidium, mit der Aufgabe, unserer Jugend eine Stimme zu geben. Dabei möchte ich die Mitsprachemöglichkeiten und die demokratische Teilhabe unserer Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in allen Bereichen unseres Verbandes weiter stärken. Auch die Jugendbildung und -förderung ist mir ein Anliegen, um einen vielfältigen und zukunftsfähigen VDST zu gestalten.