CLOSE UP: Wissenschaftsfotografie

Das meint unser Archäologe:

Unterwasserarchäologen betrachten selten das Wrack als Ganzes. Für sie stellen gesunkene Schiffe Zeitkapseln dar, die Fragen aus der Vergangenheit enträtseln können.

Dokumentation 
In der Forschung kommt vor allem die Detail-Fotografie zum Einsatz. Jedes Objekt wird eingehend fotografiert und gefilmt, um die Forschung später am Bildschirm fortsetzen zu können. Auf Ästhetik kommt es dabei nicht an. So wird das Rohmaterial auch meist nicht weiterbearbeitet. Entgegen vieler Tauchmagazine präsentiert euch der VDST-sporttaucher seit jeher auch dieses „Doku-Material“.

Spurensuche
Archäologische Forschung hat in der Regel einen knappen Zeitplan. Hier gilt es, maximale Ergebnisse zu generieren. Für Abenteuer ist da wenig Zeit. So richten sich auch die Fotos vor allem auf aussagekräftige Details. Bearbeitungsspuren im Holz, verbackene Eisenreste, Ladungsreste – aber natürlich auch Motoren, Anker und andere technische Details. Diese Fotos können später ausschlaggebend sein: um einen Schiffstyp zu bestimmen, das Wrack zu identifizieren und manchmal sogar, um eine längst vergessene Geschichte aufzudecken. 

Technik
Anders als in der klassischen Wrackfotografie reichen in der Archäologie meist einfachere Mittel. In der Regel wird auf sehr kurzen Distanzen fotografiert. Eine aufgerüstete Spiegelreflex-Kamera ist dafür nicht nötig. Hier reicht schon eine leistungsfähige Kompaktkamera mit externem Blitz – oder sogar die eigene Actioncam.


Unser Autor:
Elmar Klemm
Archäologe und Experte in Wissenschaftsfotografie






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