Offener Brief
„Diskussionen müssen transparent geführt werden!“
Offener Brief zur digitalen Mitgliederversammlung vom 21.11.2020
Lieber Uwe, liebe Redaktion des Sporttauchers,
wir möchten uns herzlich für die gelungene digitale Durchführung der heutigen Mitgliederversammlung des VDST bedanken. Bei allen Nachteilen, die die dezentrale Veranstaltung hatte, war sie sicherlich nicht nur die richtige Reaktion auf die besondere Situation der Pandemie sondern auch ein Schritt in Richtung einer stärkeren Beteiligung der Verbandsbasis. Hoffentlich wird diese Intension auch nach Corona weiter verfolgt!
Der Vorstand des Tauchclubs Kaiserslautern (TCK) hat seine konstruktive Kritik als Beitrag zur Mitgliederversammlung in einem Schreiben im Vorfeld formuliert (s. Anlage). Leider bot das digitale Format heute nicht die Möglichkeit, die Diskussion in angemessener Weise zu führen. Wir haben daher von weiteren Fragen und Beiträgen über den Live-Chat abgesehen. Die Antworten und Informationen, die wir in der MV bekommen (oder auch gerade nicht bekommen) haben und die Resonanz darauf veranlassen uns dazu, den Dialog in Form dieses offenen Briefes weiter zu führen. Wir beschränken uns an dieser Stelle auf die wesentlichen Aspekte. Eine weiterführende Darstellung unserer Positionen kann aus dem zitierten Schreiben in der Anlage entnommen werden.
Der VDST vereint unter seinem Dach die verschiedensten Facetten des Tauchsports, deren Gemeinsamkeit sicherlich in der Faszination des Menschen „unter Wasser zu sein“ besteht.
Die gesunde Balance zwischen den einzelnen Sparten und Disziplinen ist in der Verbandsführung eine gewaltige Herausforderung. Der Leistungssport mit seinen unterschiedlichen Sportarten ist ein Teil davon. Wenn wir die Aufwendungen dafür in Frage stellen, tun wir dies nicht, weil wir Leistungssport grundsätzlich ablehnen oder irgendwem etwas wegnehmen wollen sondern weil wir die Balance zwischen den einzelnen Sparten hinterfragen. Es darf nach unserem Dafürhalten grundsätzlich auch gewichtige Ausgaben für den Leistungssport geben, wenn diese im Verhältnis zu anderen zentralen Bereichen angemessen sind und damit die oben angesprochene Vielseitigkeit in zukunftsfähiger Weise erhalten bleibt. Es ist aus unserer Sicht nicht angebracht, den Leistungssport als „Alleinstellungsmerkmal“ zu legitimieren. Die Tatsache, dass der VDST in Deutschland neben starken kommerziellen Anbietern die einzige Organisation ist, die eine anerkannte ideelle Ausbildung anbietet, ist mindestens ein genauso wertvolles „Alleinstellungsmerkmal“. Die Haushaltsmittel, die dafür eingesetzt werden, sind im Verhältnis aber zu gering. Das Argument, dass die Leistungssportdisziplinen nicht olympisch sind und daher stärker aus der Kraft des Verbands gefördert werden müssen, finden wir besonders widersprüchlich. Die Förderung olympischer Disziplinen lässt sich einfacher plausibel machen. Als Vereinsvorstand vertreten wir den VDST möglichst überzeugend vor allen Mitgliedern und Interessenten für den Tauchsport. Ausgaben in der Größenordnung 6-stelliger Eurobeträge lassen sich nur schwer mit dem lapidaren Argument erklären, es seien einfach „gute Investitionen“. Wie bereits betont, ist die Balance entscheidend. Deshalb fällt es schwer, zu akzeptieren, wenn im Gegenzug andere Bereiche nicht mehr finanziert werden sollen oder der Verband seine Zuständigkeit dafür gar von sich weist. Das Tauchseenportal würde selbst wenn externe Förderungen wegfallen nur einen im Vergleich zu anderen Positionen relativ kleinen Betrag kosten. Die Tatsache, dass der Verband Deutscher Sporttaucher ein konkretes Engagement für die Erschließung und Erhaltung von Tauchgewässern nicht als eine Kernaufgabe sieht, irritiert uns sehr. Die Hürden für die Seennutzung sind so hoch, dass sie nur genommen werden können, wenn mehr als nur lokale Initiativen zusammenarbeiten und investieren. Taucherinnen und Taucher sind gezwungenermaßen mobil. Ein gutes Tauchgewässer für Verbandsmitglieder, egal wo in der Republik, wäre für alle attraktiv.
Der Revisorenbericht heute hat bestätigt, dass der Verband derzeit in einem sehr guten Zustand ist, der Mitgliederschwund aber langfristig problematisch werden könnte. Der Verband kann und muss also jetzt handeln. Wenn der Verlust an Mitgliedern in den Vereinen auf die bundesweite Entwicklung im Vereinssport zurückgeführt wird, bedeutet dies aus unserer Sicht, dass man etwas grundsätzlich anders machen sollte als andere Sportverbände. Diese setzen ja auch auf Leistungssport….
Vereine leben nicht nur von der Werbung neuer Mitglieder sondern auch von der Bereitschaft des ideellen Engagements einzelner. Die Motivation dafür leidet empfindlich, wenn in der Freizeit ehrenamtlich Geld erwirtschaftet wird, das dann dem Verband angeblich für die eigentliche Förderung des Tauchsports fehlt (z.B. wieder Tauchseenportal etc.) und der Revisor sogar feststellen muss, dass die Rücklagen in Zukunft sogar in Hinblick auf die Gemeinnützigkeit hinterfragt werden sollten. Mit Blick auf den Anteil, den die Verbandsbeiträge an den Mitgliederbeiträgen ausmachen, ist diese Tatsache sowohl für die Werbung von Neumitgliedern als auch für die Motivation der Funktionsträger in den Vereinen äußerst kontraproduktiv.
Es ist uns sehr wichtig, dass unsere Kritik nicht als „Gemecker aus dem Off“ verstanden wird. Wir stehen hinter dem Verband und sehen uns als Teil davon. Wäre das nicht so, würden wir uns weder in unserem Heimat Verein engagieren noch uns die Mühe mit der hier hoffentlich angestoßenen Diskussion machen. Was erwarten wir daher konkret?
1. Wir wünschen uns eine offene Diskussion über die von uns benannten Problemfelder.
2. Wir hoffen, dass sich der Bundesverband aktiver bei der Erschließung und Erhaltung von den für den heimischen Tauchsport (überlebens)notwendigen Gewässern einbringt.
3. Wir hoffen, dass die Mittelverteilung langfristig ausgewogener und unter stärkerer Berücksichtigung des „Alleinstellungsmerkmals“ der ideellen Ausbildungsorganisation erfolgt.
Wir stehen jederzeit und in jeder Form für Rückfragen und Diskussionen zur Verfügung!
Beste Grüße aus Kaiserslautern,
Lars & Tim
Dr. Lars Czubatinski (1. Vors. TCK) Tim Krakow (2. Vors. TCK)
Der offene Brief war auch an die Redaktion des VDSTsporttaucher gerichtet und hat vorab eine kurze Antwort aus der Redaktion verdient. Ihre persönliche Meinung äußern die Redakteure gegebenenfalls wie jedes andere Mitglied auch, in den Kommentaren am Ende des Diskussionsbeitrages.
Lieber Lars,
sehr vielen Dank für Deine interessanten Einblicke und Dein großes Engagement für den VDST.
Ich werde den offenen Brief und Euren Beitrag zur MV noch heute auf die homepage des VDSTsporttaucher, unser sporttaucher.net, stellen, mit der Bitte an unsere Vereine/Mitglieder, Euren Ansatz zu überdenken und zu diskutieren. Öffentlich und online.
Das ist im Kommentar-Fenster am Ende des Beitrages möglich!
Auch in der kommenden Ausgabe des gedruckten VDSTsporttaucher werde ich auf Euer Engagement hinweisen. Da mir im gedruckten Magazin nur begrenzt Platz zur Verfügung steht, werde ich erneut auf den online-Beitrag hinweisen.
Dietmar Fuchs
Chefredakteur VDSTsporttaucher im Ehrenamt
Folgend der eingesandte Diskussionsbeitrag auf den während der digitalen Mitgliederversammlung leider nicht im Detail eingegangen werden konnte, respektive, der nicht in der nötigen Form gemeinsam mit allen interessierten Mitgliedern diskutiert werden konnte.
Das können wir aber innerhalb der sporttaucher.net- Seite nachholen.
Dazu am Ende mehr:
Warum erschließt der VDST keine Vereinsgewässer, warum bekommt der Leistungssport so viel mehr Budget wie die Ausbildung und welche zusätzliche Unterstützung plant der VDST für seine Vereine?
Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Vorstand des TC Kaiserslautern (TCK) begrüßt die digitale Durchführung der Mitgliederversammlung in der derzeitigen Situation ausdrücklich. Wir möchten weiterhin der Aufforderung folgen, für die Versammlung Fragen und Diskussionsbeiträge zu formulieren.
Als 1. Vorsitzender des Vereins werde ich im Folgenden versuchen, unsere Anliegen und Wahrnehmungen möglichst prägnant zu formulieren. Dabei betone ich bewusst den Blickwinkel aus der Vereinsperspektive, um ein Feedback von der Verbandsbasis zu geben, das sicherlich auf dieser Ebene von vielen geteilt oder zumindest nachvollzogen werden kann. Ich selbst habe bereits 1987 (mit 16 Jahren) das Tauchen im TCK erlernt. Ich bin diesem Verein und dem Sport also seit mehr als drei Jahrzehnten treu. Seit vielen Jahren bin ich in der Vereinsführung und als Tauchlehrer aktiv. Die Tatsache, dass der Tauchsport viele Menschen über weite Teile ihres Lebens bereichert, macht ihn für mich besonders wertvoll und hebt diesen Sport auch von anderen ab. Man kann sogar sagen, dass die positiven Eindrücke die sich mit den zunehmenden Möglichkeiten ergeben mit voranschreitendem Alter sogar mehr werden können. Auch das ist in vielen anderen Sportarten nicht gegeben. Weiterhin bin ich der festen Überzeugung, dass die Ausbildung und die Ausübung des Tauchsports auf ideeller Ebene den beschriebenen Positiva besonders zuträglich sein kann. Aus dieser Sicht ziehe ich die Motivation für mein ehrenamtliches Engagement. Der VDST bietet die einzige Plattform in Deutschland, die eine ideelle Tauchausbildung ermöglicht. Sie gilt es zu bewahren.
Beim Blick auf die Tagungsunterlagen fallen Aspekte auf, die mich im Laufe der Vereins- und Ausbildungsarbeit in der Vergangenheit immer wieder beschäftigt haben. Sie sollten bei der zukünftigen Verbandsentwicklung berücksichtigt werden. Die Betrachtung der Mitgliederentwicklung über die letzten 10 Jahre ist in diesem Zusammenhang sehr aufschlussreich. Die Trends sind hier zweifelsfrei herauszulesen: Die Zahl der Taucher in den Vereinen sinkt, während die Zahl der Direktmitglieder kontinuierlich steigt, was sich auch in den beachtlichen Einnahmen ausdrückt, die durch die letztere Gruppe entstehen. Die Brevetierungszahlen zeigen, dass nach wie vor Menschen das Tauchen erlernen, der Boom vergangener Jahrzehnte aber deutlich abgeflacht ist (was nicht nur Nachteile hat!). Daraus leite ich ab, dass es den Vereinen in unserem Verband zunehmend schwerer fällt, Tauchinteressierte, die es nach wie vor gibt, zu gewinnen und zu binden. Da der VDST (ja eigentlich) von seinen Vereinen getragen wird muss diese Entwicklung ernst genommen werden. Sie erfordert langfristige strukturelle Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen des Systems VDST.
These: In Deutschlands gestaltet sich die Ausübung des Tauchsports viel schwieriger als in anderen Ländern. Deutschland verfügt über relativ wenig betauchbare Gewässer bzw. Küstenlinie. In öffentlichen Schwimmbädern dagegen stehen Einzelpersonen kaum Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Es liegt daher nahe, dass sich Tauchbegeisterte hierzulande in „Zweckgemeinschaften“ organisieren. Das sind unsere Vereine! Wenn es der VDST schafft, dieser banalen Erkenntnis Rechnung zu tragen und sich gezielt auf die Bedürfnisse seiner Mitglieder abstimmt, könnte das eine Trendwende bedeuten. Der Verein wäre dann kein Auslauf-sondern ein Zukunftsmodell!
Aus dieser optimistischen These ergeben sich für uns konkrete Forderungen und Wünsche. Sie sind als Anregung zu verstehen. Teilweise können wir aus diesen Forderungen auch konkrete Fragen ableiten, die unter TOP 6 beantwortet werden könnten.
Forderung 1: Geeignete Tauchgewässer sind für die heimische Ausübung des Tauchsports existenziell. Der rechtliche Rahmen macht die Nutzung von Gewässern oft sehr schwer. Lokale und auf einzelne Vereine oder Landesverbände beschränkte Bestrebungen Gewässer zu erschließen, führen daher nicht zum gewünschten Erfolg. Der VDST sollte sich aktiv um die Erschließung von Tauchgewässern bemühen und in diese investieren. Dies muss natürlich in enger Kooperation mit den Landesverbänden/lokalen Vereinen erfolgen. Andere Gruppierungen (z.B. Jäger, Angler, Surfer, etc.), die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, agieren hier durchaus erfolgreich. Das Tauchseenportal reicht nicht aus (auch wenn es läuft).
Frage 1: Warum gibt es auf der Ebene des VDST eigentlich keine Bestrebungen zur Erschließung von Tauchgewässern?
Forderung 2: Das gesamte Ausbildungssystem im VDST sollte sich ganz spezifisch an der Tatsache der ideellen Ausübung im nichtkommerziellen Bereich orientieren, um es für langfristig interessierte Taucherinnen und Taucher attraktiver zu machen als die kommerziellen Alternativen. Tauchausbildung im VDST soll/darf, ich würde sogar sagen muss, sich von den anderen Ausbildungsmöglichkeiten unterscheiden. Sie muss zeitlich und organisatorisch flexibler sein, um besser neben Beruf und Familie betrieben werden zu können. Das Ausbildungssystem sollte „entschlackt“, flexibilisiert und um Ausbildungsmöglichkeiten auf allen Ebenen erweitert werden. Das ist bei richtiger Umsetzung möglich, ohne an Qualität zu verlieren. Dies erfordert aber eine deutlichere Schwerpunktsetzung in diesem Bereich und dazu angemessene Investitionen. Gleichzeitig dürfen diese Kosten nicht über Preiserhöhungen für Brevets, Einkleber etc. kompensiert werden. Die Preispolitik in diesem Segment passt teilweise auch nicht mehr zum ideellen Anspruch unseres Verbandes.
Frage 2: Wir begrüßen die Erhöhung der Mittel 2021im Bereich Ausbildung ausdrücklich! Wie passen diese aber im Verhältnis zu den Haushaltsansätzen im Leistungssport? Lässt sich dieser Unterschied über die Zahl der aktiven Mitglieder in den einzelnen Sparten legitimieren? Betreiben also viel mehr Mitglieder in den Vereinen Leistungssport als Mitglieder Tauchausbildung machen?
Forderung 3: Vereins- und Verbandsarbeit sind in der Bevölkerung nicht mehr sehr beliebt. Individualisierte Sportangebote scheinen attraktiver. Diese Entwicklung zeichnet sich in vielen Vereinen und in ganz unterschiedlichen Sportarten ab. Um dennoch als Verein oder als Verband attraktiv zu bleiben, muss der tatsächliche Nutzen des Vereins für die Mitglieder bzw. der Nutzen der Verbände für ihre Vereine immer deutlich gemacht werden. Die oben angesprochene „Zweckgemeinschaft“ muss sich offensichtlich „rechnen“. Leider tragen viele Kleinigkeiten dazu bei, dass dieser Eindruck überschattet wird. Der Verband sollte nicht über sondern für seine Vereine stehen! Dazu passt es zum Beispiel überhaupt nicht, dass bei der Geschäftsstelle nicht mehr auf Rechnung bestellt werden kann. Wer seine Freizeit ehrenamtlich für die Vereinsarbeit opfert, wünscht sich von der unterhaltenen professionellen Geschäftsstelle mehr Entgegenkommen. Dieser Punkt überlagert sich schließlich auch mit dem Komplex in Forderung 2. Die strategische Unterstützung des ehrenamtlichen Einsatzes in den Vereinen muss deutlicher vorangetrieben werden. Viel umfangreichere digitale Lösungen sollten angestrebt werden. Die online Brevetierung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Trotz der hohen Investitionen in die HP 2019, könnte die Übersichtlichkeit und Ergonomie bestimmter Funktionen (in der Tiefe der Hierarchie) wirklich besser sein.
Frage 3: Welche zusätzliche Unterstützung der Vereins- und Ausbildungsarbeit wird es in Zukunft geben? Wie soll der „Service“ des Verbandes weiter entwickelt werden?
Mit sportlichen Grüßen,
Dr. Lars Czubatinski (1. Vors. TCK)
Aus der Redaktion ein paar Worte in eigener Sache – also die persönliche Sichtweise des Unterzeichners – allerdings mit einem hoffentlich interessanten Vorschlag aus der Redaktion!
Lieber TCK, lieber Lars,
Sporttauchen im Verein ist KEIN Alleinstellungsmerkmal des VDST. Es gibt genügend PADI und SSI Vereine/Clubs und/oder vom VDST unabhängige Tauchsportvereine – ebenfalls mit ideeller Aus- und Weiterbildung.
Trotzdem ist die Vereinstaucherei – auch aus meiner Sicht – die wichtigste Aufgabe des VDST, insbesondere in einer Zeit, wo wir quasi gezwungen werden „daheim“ zu bleiben und zu tauchen.
Aber, und diesen Stiefel müssen sich etliche Vereine anziehen, wenn es keine neuen Mitglieder gibt liegt das nicht nur am Verband, sondern vor allem am Verein.
Vereine die es schaffen, auch für jugendliche Erwachsene spannende Aktivitäten anzubieten werden keine Probleme haben, neue Mitglieder zu finden und werden diese jungen Leute dann eben nicht in eine Einzelmitgliedschaft treiben.
Einmal pro Woche Streckenschnorcheln im Hallenbad und anschließende Diaabende im Vereinslokal mit Bildern älterer Vereinsmitglieder beim Grillen am See werden nicht ausreichen die Jugend an uns zu binden.
Ich übertreibe natürlich, und ich kenne genügend Beispiele, auch in meinem eigenen Verein (MTG Münchner Taucher Gemeinschaft), wo es gelingt, die Jugend für unseren Sport zu begeistern. Aber Deinem Schreiben nach, wohl bei Weitem nicht genug?
Das von Dir angesprochene Tauchseenportal ist in der aktuellen Zeit wichtiger denn je und ich würde mich freuen, wenn sich alle Vereine hinter dem Wunsch das Portal weiter zu betreiben „vereinen“.
Allerdings erlebe ich es Monat für Monat, wie schwierig es ist, Vereine zu mobilisieren, beispielsweise um „nur“ einen Artikel zum Training und/oder der Aus- und Weiterbildung im Verein für unseren VDSTsporttaucher zu bekommen. Einen Artikel wo man schon auf den Bildern sieht, wieviel Spaß die Aus- und Weiterbildung im Verein macht, wieviel Spaß es macht, mit dem Verein auf Tauchexkursion zu gehen. Und das nicht nur einmal sondern wieder und wieder.
Bin ich jetzt ungerecht?
Ja, ich bekomme tatsächlich relativ viel Zuschriften, wo sich Vereine portraitieren, aber leider meist mit den anfangs erwähnten Fotos vom „lustigen“ Beisammensein, weniger mit „geilen Fotos vom Tauchabenteuer daheim“.
Die gibt es nicht? Unsinn, das wissen wir beide doch besser!
Die können die Vereine nicht machen? Unsinn, Du berichtest zu Recht, auf wie viele gute Ausbilder und Foto-Lehrmeister der Verband zurückgreifen kann!
Sehr gern würde ich dabei helfen, Vereine zu mobilisieren um aktiv Nachwuchs mit den vorhandenen, aktuellen Möglichkeiten zu finden. Und die sind wirklich nicht von schlechten Eltern, müssen vielleicht nur optimaler eingesetzt werden – auf Vereinsebene nicht im Funktionärskader! Und dann, aber wirklich erst wenn es genügend Vereine gibt die aktiv Öffentlichkeitsarbeit betreiben wollen, würde ich mit allen Mitteln, die unserem Verbandsmagazin zur Verfügung stehen in eine Wiederbelebung des Tauchseenportals einsteigen.
Den Betrieb eines Tauchseen-Portals ist nicht etwas, das die „Spitze“ eines Verbandes in ehrenamtlicher Arbeit leisten kann!
Dazu braucht es neben einigen sicher nicht ganz billigen medialen wie wissenschaftlichen Profis UNBEDINGT ein großes Engagement aus der Basis.
Ersteres kann der Verband sicher leisten, da gebe ich Dir Recht, das Engagement aus den Vereinen MUSS aber aus den Vereinen kommen. Das kann man, Gott sei Dank, nicht kaufen!
In der Redaktion des VDSTsporttaucher kursieren schon einige interessante Ideen mit denen wir auf positiven Aspekte des Vereins-Tauchsports in Deutschland aufmerksam machen können. Aber ohne die Vereine geht das nicht. Sicher brauchen wir nicht alle, aber die meisten und in jedem Fall alle, die jetzt schon die Möglichkeit haben daheim zu tauchen, ohne die Umwelt über Gebühr zu belasten. Denn das ist eines der ganz großes Anliegen unseres Verbandes.
Ich würde mich freuen, wenn sich aufgrund Deiner aufgeworfenen Diskussion fünf bis zehn Vereine aus jedem Bundesland in der Redaktion des VDSTsporttaucher melden würden.
Dazu genügt mir eine Emailadresse des Vereins unter dem Stichwort TCK-ich mach mit! an sporttaucher@vdst.de
Wenn wir 50 Vereine beisammen haben, schicke ich Euch unsere erste Idee/Aufgabe auf dem Weg zu einem neuen Tauchseenportal.
Gemeinsam sind wir stark!
Dietmar Fuchs (ehrenamtlicher Chefredakteur)