GROSSES KINO
Sie sind klein, robust und einfach zu bedienen – Actionkameras haben ihren festen Platz bei Film-enthusiasten gefunden
Auf einem schaukelnden Safariboot mitten im Roten Meer entstand 2014 die Idee zum Actioncup. Sechs Jahre und über 400 Filme später startete 2021 die inzwischen siebte Auflage des beliebten Unterwasser-Film- Wettbewerbs. Waren es zu Anfang lediglich Filme mit Actionkameras und zwei Kategorien, kam 2016 erst die Möglichkeit, mit dem Smartphone zu filmen dazu und 2018 die Kategorie für Filme mit Kompaktkameras. Geblieben sind über die Jahre die überschaubaren Regeln und die attraktiven Preise.Noch nie war es so einfach, seine Eindrücke vom Tauchen mit anderen zu teilen – gefilmt wird bereits auf dem Boot, im Flugzeug, Autofahrten auf dem Weg zum Tauchplatz, beim Essen, beim Anrödeln und natürlich ausgiebig unter Wasser … Material gibt es zur Genüge, Ihr müsst es eben nur noch entsprechend bearbeiten, passend schneiden und natürlich vertonen … und fertig ist Euer Wettbewerbsbeitrag! Macht einen „richtigen“ Film daraus, mit einem Anfang und einem Ende, einem Thema oder einer Geschichte, mit bewusst gewählter Musikbegleitung und gezielten Audiokommentaren.Unsere Tipps können Euch helfen, einen erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag zu erstellen, aber denkt dabei immer daran: Erst das Schneiden macht aus den Bildern eine Geschichte. Es geht nicht darum, sein Schnittprogramm bis ins kleinste Detail zu beherrschen, vielmehr ist es wichtig zu wissen, wie man mit seinen Bildern, der Musik und den eventuellen Audiokommentaren auf den Zuschauer wirkt und ihn im besten Fall dazu bewegt, sich den Film bis zum Ende anzusehen.
– Plant Euren Film – überlegt Euch vorher den Ablauf oder eine kleine Geschichte oder schreibt ein kleines Drehbuch mit Einleitung, Hauptteil und einem Finale.
υ Achtet dabei auch auf unterschiedliche Einstellungsgrößen – filmt Eure Motive in der Totale, halbnah oder im Detail.
– Dreht abwechslungsreiche Bilder und achtet auf einen Mix zwischen bewegten und statischen Motiven – dabei darf sich natürlich einmal das Motiv und ein anderes Mal auch die Kamera bewegen.
– Natürlich darf auch ein Unterwasserfilm Szenen enthalten, die nicht unter Wasser spielen – Luftbilder oder Landaufnahmen eignen sich hervorragend als Einstieg in eine Geschichte oder um dem Zuschauer einen Blick in die nähere Umgebung zu ermöglichen.
– Zeitlupen oder Zeitraffer können die Handlung unterstützen – sollten sie aber nicht dominieren.
– Action- und Kompaktkameras gehören nicht unbedingt zu den „Lichtriesen“, daher wird es viele Motive geben, die ohne zusätzliche Beleuchtung nicht abzubilden sind. Um Reflexionen durch Schwebeteilchen zu vermeiden, positioniert Eure Leuchten in einem kleinen Abstand zum Objektiv.
– Bemüht Euch um eine ruhige Kameraführung und benutzt beide Hände, um die Kamera zu halten, ein entsprechender Tray mit zwei stabilen Handgriffen ist hier eine sinnvolle Investition.
– Nehmt Euch die Zeit, die Musik vor dem Tauchgang einmal anzuhören. Dabei werdet Ihr merken, das Euer Gehirn Bilder zu den Tönen produzieren möchte … und dann müsst Ihr diese Bilder nur noch machen. Und natürlich ist es möglich, zwei oder mehr Musiktitel zu verwenden. Später im Schnitt könnt Ihr dann versuchen, die Schnitte oder Motivwechsel auf die Takte oder Effekte der Musik zu legen (Rhythmuswechsel, Paukenschlag, ruhige Melodie usw.).
– Habt Mut zum Audiokommentar – Worte eigenen sich hervorragend um eine Geschichte zu begleiten. Dabei ist es egal, ob das „professionell“ in einem Studio oder im eigenen Dialekt zu Hause gemacht wird.
– Macht einen Rohschnitt und ordnet die einzelnen Clips in der richtigen Reihenfolge auf der Timeline an, erst anschließend erfolgt des Finetuning.
– Vermeidet es dabei, Kamerabewegungen direkt aneinander schneiden. Schwenks, Zooms und Kamerafahrten sollten immer durch stehende Einstellungen getrennt werden
– Variiert die Länge der einzelnen Clips – actiongeladene Szenen können in kurzer, schneller Abfolge hintereinander geschnitten werden, weitwinklige Szenen oder ruhige Aufnahmen sollten etwas länger sein. -υ Verzichtet auf „verspielte“ Überblendungen, nutzt stattdessen bevorzugt harte Schnitte oder beschränkt Euch auf eine einfache weiche Überblendung.
Und jetzt los … denn wenn Ihr es bis hierher geschafft habt, seid Ihr bestens vorbereitet einen interessanten und am Ende erfolgreichen Wettbewerbsfilm zu erstellen. Wir freuen uns auf Eure Einsendungen – und wenn Ihr weitere Informationen benötigt zögert nicht uns per Mail zu kontaktieren: team@actioncup.de
Unsere Autoren:
Team Actioncup
Matthias Harendt
VDST Direktmitglied
Jörg Steer,
Fachbereichsleiter VM LTV Berlin