DIE WASSERFEDER
Die »Wasserfeder« (Hottonia palustris) war die Pflanze des Jahres 2021. Der VDSTsporttaucher hatte seine Leser vor einem Jahr dazu aufgerufen, Standortnachweise und Fotos an das Ressort Naturschutztauchen zu senden.
Knapp 20 Einsendungen sind eingegangen. Botaniker finden Hottonia palustris meist nur in Gräben, denn mit Gummistiefeln sind nur Wassertiefen bis 25 Zentimeter möglich. Wir dagegen können unter Wasser schauen. Obwohl die Pflanze tatsächlich meist in Gräben und Teichen vorkommt, haben wir nun auch Nachweise mit Fotos aus drei bis vier Meter Wassertiefe. Ein besonderer Spot muss der Baggersee Büchenau in Baden-Württemberg sein, von dort erhielten wir mehrere Nachweise. Aber auch in Gießen und Groß-Gerau in Hessen, Münster und aus Nordbrandenburg. Mit der Benennung der Pflanzen wird auf die Bedrohung der Art durch uns Menschen aufmerksam gemacht. Ihre Lebensräume – mäßig nährstoffreiche Kleingewässer, Teiche, Gräben und Bruchwälder sowie Flachwasserbereiche von Seen – sind zu hohen landwirtschaftlichen Stoffeinträgen ausgesetzt. Dabei ist die Wasserfeder anpassungsfähig, geht der Wasserstand zurück, bildet die Pflanze eine Landform aus: Sie kann einen dunkelgrünen, dichten Rasen bilden. Es braucht dringend einen stärkeren Schutz der Gewässer, um das Überleben der Wasserfeder zu sichern. Nicht nur in Hessen wird die zierliche Pflanze auf der Roten Liste als “gefährdet” (RL3) eingestuft, in Deutschland steht sie auf der Vorwarnliste und zum Beispiel in Thüringen zählt sie zu den gesetzlich besonders geschützten Farn- und Blütenpflanzen.
Mitmachen 2022
In diesem Jahr steht die »Hornblättrige Armleuchteralge« (Chara tomentosa) als Wasserpflanze des Jahres im Fokus. Wie schon im letzten VDSTsporttaucher angekündigt, suchen wir Fotos und Standortnachweise aus Deutschland. Auch unter diesen Einsendungen werden die eindrucksvollsten Bilder veröffentlicht. Schickt Eure Fotos an:
rainer.stoodt@vdst.de
Unser Autor:
Rainer Stoodt
Fachbereich Umwelt & Wissenschaft