TEC-TAUCHEN IM VDST

Immer wieder taucht der Begriff „Tec“ auf und vielfach gab es einen regelrechten Hype. Welche Antworten bietet der VDST für Interessierte?



Schnell fällt nach den anfänglichen Tauchbrevets der Begriff „Tec“ oder „Tech-Tauchen“. Oft werden mitunter teure Grundkurse bei anderen Tauchsportorganisationen gebucht, in denen tagelang gleiche Übungen per Drill gelehrt werden. 
Was bietet der VDST im „Tec-Bereich“?
Der VDST bietet eine Vielzahl von Aufbau- und Spezialkursen für Fortgeschrittene, die in unserer DTSA- und Spezialkurs-Ordnung einfach zu finden sind. Wir reden hier vom „Mischgastauchen“, da vorwiegend andere Gase als Luft verwendet werden. Der Begriff TEC-Tauchen wird in der Tauchwelt oft so umschrieben, dass ein direkter Aufstieg zur Oberfläche verwehrt ist. Doch dies haben wir im VDST auch beim Eistauchen oder bei Deko-Tauchgängen, die bei uns in der „normalen“ Sterne-Ausbildung bereits enthalten sind. Wichtige Grundübungen, die sonst im TEC-Tauchen zu finden sind, sind bereits seit Jahren entweder direkt in den Brevetstufen mit eingebaut oder werden als zusätzliche Skills in Aufbau- und Spezialkursen gezielt gelehrt. Hervorzuheben sind da die Kurse „Tauchfertigkeiten“, „Problemlösungen beim Tauchen“ oder die Brevets „Tec Basic“ und „Nitrox**“. Auch die Kurse „Scooter“, „Gasblender*“ und „Gasblender**“ beinhalten neuste Erkenntnisse und sind auf der Höhe der Zeit. In Summe bieten wir feingestufte Kurse bis hin zum offenen Tauchen mit Trimix bis 90 Meter und auch Rebreather-Kurse bis 100 Meter Tiefe an.
 
Für Weiteres perfekt ausgebildet!
In all diesen Kursen werden Fertigkeiten gelehrt und geübt, die es ermöglichen, anspruchsvollere Tauchgänge durchführen zu können, natürlich dann in Kombination mit dem jeweiligen Spezialwissen. Mit diesem Wissen und Können wird man, mit dem entsprechenden Training, die fundamentalen Fähigkeiten mitbringen, um Neues und Weiteres in Folgekursen erlernen zu können.

Beispiele für solche Skills? 
In den folgenden Seiten des VDST Sporttauchers sollen aus den oben genannten VDST-Kursen Beispiele aufgezeigt werden, wie solche Übungen bei „uns“ ablaufen, und vielleicht wird die Lust geweckt, auch als fortgeschrittener Taucher, diese Kurse zu besuchen. Natürlich werden diese Übungen nicht sofort in allen Belangen sofort funktionieren! Aber das „warum?“ und der Ablauf sollte verständlich gelehrt werden. Üben bis zur Perfektion obliegt dann dem Übenden. Unsere TLs zeigen es gerne und geben bei allen Problemen, die aufkommen können, wertvolle Tipps.

Fazit: Der VDST verwendet solche Begriffe wie „Tec“ so gut wie nicht, denn er beinhaltet in seinen Brevetstrukturen und in seinen Aufbau- und Spezialkursen (AK, SK) bereits seit Jahren alle relevanten „Tec“-Prozeduren, die als Grundlage für weiterführende Kurse gelten.

In diesem Beitrag beschreiben wir einige Übungen im Detail.


Ventilmanagement

Ein „Tec“-Beispiel aus der Brevetstruktur des VDST: Ventilmanagement oder „Valve drill“ aus dem Brevet „TEC Basic“, grundlegend bereits im SK „Tauchfertigkeiten“ enthalten

Hierfür ist folgender Übungslauf vorgesehen:
– Die Übenden schweben nahezu horizontal gegenüber. Die Übenden sollen den Blickkontakt während der Übung nicht verlieren.
– Nach ruhig eingenommener austarierter Ausgangslage und Start durch den Sichernden testet der Übende seinen Zweitregler, der unter dem Hals hängt, durch kurzes Drücken auf die Luftdusche, dass dieser funktioniert.
– Der Übende greift nun von vorne mit rechts über seine Schulter und schließt sein rechtes Ventil (Bild 1). Dabei schwenkt er seine linke Lampenhand zügig hin und her, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Sobald die Aufmerksamkeit erreicht wurde, kann die Signalisierung beendet werden. 
– Sobald das Ventil geschlossen ist, greift die linke Hand zum Zweitregler, die rechte Hand zum Hauptregler und tauscht die Atemregler, wobei der rechte Atemregler idealerweise einhändig direkt am rechten Schultergurt (D-Ring) weggeklickt wird (Bild 2). Der Schlauch wird nicht leergeatmet, da sonst evtl. Wasser in die erste Stufe eindringen kann.
– Das rechte Ventil wird nun wieder geöffnet, der Hauptregler wird losgeklickt und durch kurzes Betätigen der Luftdusche getestet (Bild 3). Jetzt werden die beiden Atemregler zurückgetauscht. Der Hauptregler ist nun wieder im Mund. 
– Sollte der Übende ein Doppelgerät nutzen, käme nun das Brückenventil an die Reihe: Zunächst schließt er das Ventil (unter zügigem Hin-und-Her-Schwenken der Lampe, um wieder Aufmerksamkeit zu erreichen), hält kurz inne und öffnet das Brückenventil wieder (Bild 4). 
– Der Übende schließt jetzt das linke Ventil (Bild 5), nachdem er die Lampe auf die andere Hand gewechselt hat, und bewegt die Lampe zügig hin und her bis das Ventil geschlossen ist, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Der Schlauch wird dabei nicht leergeatmet beziehungsweise entleert.
– Das linke Ventil wird wieder geöffnet und durch kurzes Drücken der Luftdusche getestet. Dadurch wird die Funktion des Atemreglers getestet. 
– Alle Ventile werden nochmals kontrolliert, ob sie offen sind. Nach einer Druckprüfung (Bild 6) wird die Übung mit einem OK-Zeichen beendet.
– Eine eventuelle Vorwärtsbewegung wird mit dem Back-Kick ausgeglichen. Die Position sollte sich bei der Übung nicht wesentlich verändern. 
– Der Sichernde achtet auf die Tarierung des Übenden und beobachtet das Schließen und vor allem das Öffnen der Ventile. Im Freiwasser dient der Sichernde zusätzlich als Referenz, so dass er zunächst die Tiefe vorgibt und nahezu einhält. Er signalisiert dem Übenden einen drohenden Tarierverlust und greift bei kritischen Situationen sofort ein.

Die Übung aus dem SK „TEC Basic“ soll dazu dienen, eine Situation im Falle eines Defektes der ersten oder zweiten Stufe, durch den Gas mit maximal möglichem Druck unkontrolliert aus dem Atemregler strömt und die Flasche in wenigen Minuten restentleert, schnell zu lösen (Stichwort Vereiser). Dabei gilt es:
1. Die Aufmerksamkeit des Partners zu erhalten, damit er helfen kann
2. Zu versuchen, das Problem selbst zu lösen
3. Weitere Eskalationsstufen verhindern, wie den Verlust von Referenz oder Tarierung. 
Näheres zum SK „Tauchfertigkeiten“ findest Du hier
Lust auf einen Test zum SK „Tauchfertigkeiten?


Out of Gas

Ein weiteres „Tec“-Beispiel aus der Brevetstruktur des VDST: Gasspende bei Ausfall des Gasvorrats des Tauchpartners, sogenannte Out-of-Gas-Situation (OoG), bereits im DTSA** enthalten.

Hierfür ist folgender Übungslauf vorgesehen:
– Die Übenden schweben nahezu horizontal und austariert gegenüber. Der Augenkontakt bleibt wenn möglich die ganze Übung durch bestehen (Bild 2).
– Nach ruhig eingenommener, austarierter Ausgangslage und Start durch den Gasspender zeigt der Luftnehmer das Zeichen „Luftnot“ an (Bild 3 und Bild 4), wobei er, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, gleichzeitig zügig die Lampe in Richtung des Tauchpartners hin und her schwenkt. 
– Beide Partner bewegen sich aufeinander zu, der Luftnehmer nimmt, kurz bevor er den Luftgeber erreicht, seinen Atemregler aus dem Mund (Bild 2).
– Der Luftgeber nimmt seinen Hauptregler (langer Schlauch) aus dem Mund und übergibt ihn an den Luftnehmer, wobei er seinen Kopf neigt, um den Schlauch freizugeben (Bild 5). Zeitgleich wird mit der anderen Hand der Zweitregler in den Mund geführt. Der Luftgeber hält den Regler am Schlauch mit der Hand fest und stabilisiert mit der anderen Hand den Luftnehmer, der den Regler ergreift und ihn in den Mund führt (Bild 6 und Bild7). Idealerweise wird der Regler so übergeben, dass er nicht mit Wasser vollläuft.
– Sobald die Situation sich entspannt, gibt der Luftnehmer dem Luftgeber ein OK-Signal. Der Luftnehmer sichert seinen Hauptregler und fixiert den Atemregler des Luftgebers in seiner Hand.
– Jetzt erst wird der lange Schlauch vollständig freigelegt und die Partner positionieren sich zum Austauschen nebeneinander. Achtung: Bei einer kabelgebundenen Tanklampe muss das Kabel besonders geführt werden.
– Taucht der Luftnehmer an der rechten Seite des Luftgebers, wird der lange Schlauch hinter seinen Kopf von rechts zum Mund geführt. Taucht er links, befindet sich der lange Schlauch hinter dem Kopf des Luftgebers und kommt von dort zur rechten Seite des Luftnehmers.
– Der Luftgeber gibt das Zeichen zum Austauschen. Er fixiert den Luftnehmer, der den Schlauch hält und sicherstellt, dass ihm der Atemregler nicht weggerissen wird. Es ist darauf zu achten, dass sich im Schlauch keine Schlaufe bildet (Bild 1 und 8).
– Idealerweise taucht man in dieser Position ein paar Meter, um den Erfolg der Übung zu erleben, bevor die Übung beendet wird, zum Beispiel, indem man eine Runde um die Plattform taucht, um dort die Übung zu beenden.
– Wichtig: Die Wechsel der Atemregler des Luftgebers und Luftnehmers erfolgt in Ruhe kontrolliert vor- und nacheinander. Der Luftnehmer wechselt auf seinen Hauptregler und der Luftgeber wechselt ebenso auf seinen Hauptregler zurück. Der lange Schlauch wird dabei wieder in Ausgangslage fixiert. Erst dann ist die Übung wirklich beendet!
– Nun kann die Rolle Luftgeber-Luftnehmer getauscht werden


OoG – macht das Sinn?
Die OoG-Situation findet sich bereits grundlegend im DTSA*. Dabei gilt es:
1. die Aufmerksamkeit des Partners zu erzeugen
2. das Problem zu erkennen, sicher und ruhig zu lösen
3. weitere Eskalation, wie zum Beispiel unkontrolliertes Aufsteigen an die Wasseroberfläche mit den bekannten Folgen, zu verhindern. 
Dry Runs (Trockenübungen) befinden sich hier


Boje setzen

Noch ein „Tec“-Beispiel aus der Brevetstruktur des VDST: Setzen einer Signalboje unter Wasser. 

Die Signalboje (auch Tauch-, Taucher-, Sicherheits-, Markierungs- oder Dekoboje, englisch surface marker buoy, kurz SMB) ist ein zylinderförmiger Schwimmkörper, der unter Wasser in der Regel mit Atemgas gefüllt wird, damit der Taucher sich unter Wasser bemerkbar machen kann. Mitunter dient sie als Tiefenreferenz bei Dekostops oder einfach, um seine Sicht- und Aufmerksamkeit zu verbessern. Das gilt vor allem bei Strömung und bei Aufstiegen im Freiwasser, insbesondere, wenn mit Oberflächenverkehr gerechnet werden muss.

Das bedeutet aber nichts anderes, als dass ein Setzen einer solchen Boje recht häufig vorkommen kann – und dann sollte ein jeder Taucher mit dem Procedere des Setzens vertraut sein und keine Scheu haben, die Boje einzusetzen. Wie sieht nun dieses Procedere aus? Wie setzt man eine Boje, wie übt man das?

Übungsablauf:
Grundsätzlich soll der Übende beim Setzten der Boje seine Tauchgruppe und die Tiefenreferenz im Blick haben. 
– Der Übende tariert sich neutral auf Tiefe aus. Idealerweise schwebt er in horizontaler Lage.
– Der Übende signalisiert: „Boje setzen“.
– Er holt die Boje, die mit einem Spool inklusive Doppelender verbunden ist, hervor (Bild 1) und entfaltet sie (Bild 2). Die Gruppe gibt zusätzlich Tiefenreferenz.
– Bei einer Boje mit Schnabelventil (siehe Infokasten) wird die Öffnung zum Befüllen vorbereitet. Der Doppelender, der mit dem Spool arretiert ist, wird gelöst und sinnvoll weggeklickt (Bild 3), zum Beispiel an einem D-Ring des Jackets. 
– Es wird nun vom Hauptregler auf den Zweitregler gewechselt (Bild 4). Der lange Schlauch wird freigelegt und der Hauptregler wird in der einen Hand gehalten. Die andere Hand hält das Spool und die Boje so, dass die Öffnung frei von unten zugängig ist.
– In diese Öffnung wird nun der Hauptregler mit dem Mundstück nach oben hineingeführt. Durch einen kurzen Luftstoß entfaltet sich die Boje und lässt sich besser befüllen (Bild 4) 
– Nach einem kurzen Blick nach oben (Bild 5), ob der Weg für die Boje auch wirklich frei ist, wird die Luftdusche gedrückt, um die Boje zu befüllen (Bild 6). 
– Sobald man bemerkt, dass ein leichter Auftrieb beginnt, lässt man die Boje los und hält mit Daumen und Zeigefinger das Spool umschlossen, so dass es ruhig zwischen den beiden Fingern abrollen kann. Die Boje ist an der Wasseroberfläche, wenn sich die Spoolleine nicht weiter abrollt. 
– Der Doppelender wird hervorgeholt. Entweder arretiert man nun das Spool mit der Leine oder man fädelt ihn in die Spoolleine ein (Bild 7): Der Karabiner rutscht immer dann nach unten, wenn die Leine nicht „auf Zug“ ist – so stellt man sicher, dass die Boje nicht auf der Wasseroberfläche liegt, sondern aufrecht steht.
– Im Laufe des Aufstiegs rollt man die Spoolleine zurück auf das Spool, um idealerweise an der Oberfläche Boje und Spool vor Ausstieg aus dem Wasser bereits wieder sicher verstaut zu haben.
– Der Tauchpartner kann nicht nur als Referenz dienen, sondern kann den Übenden gegebenenfalls mit der Hand so fixieren, dass der Übende sich ganz auf das Setzen der Boje konzentrieren kann. Hierbei gilt weiter wie bereits erwähnt: Die Gruppe soll nicht aus den Augen verloren werden.


Befüllen der Boje
Die Boje kann mit dem Atemregler oder auch mit einem 2. Inflatorschlauch (Trockentauchanzug) befüllt werden, den man an eine erste Stufe anschließen kann. Der Inflatorschlauch des Jackets wird nie zum Befüllen der Boje abgekoppelt. Keinesfalls darf die Boje mit dem Mund aufgepustet werden (medizinische Risiken durch den Pressdruck)!

Wasser in der Boje?
Warum füllen sich Bojen mit Schnabelventil regelmäßig mit Wasser?
Bei Dünung und längeren Stopps wird Luft aus dem Überdruckventil ausgelassen und durch nachströmendes Wasser aus dem Schnabelventil ersetzt. Das passiert bei geschlossenen Bojen logischerweise nicht.  
Ein Video zum Füllen der Boje:

Tipps und Tricks:
Ein frisch gekauftes Spool besitzt häufig eine Leine, die ohne Befestigung an das Spool locker auf die Rolle gewickelt wurde. Hier empfiehlt es sich, im Vorfeld die Rolle abzuspulen, die Leine mit dem Spool sicher zu befestigen und dann wieder aufzuspulen. Gekaufte Spools haben eine voll umwickelte Leine, die es nur schwer ermöglicht, einen Doppelender in die Spoolaussparungen einzuklicken. Hier sollte die Leine gekürzt werden. Größere Spools lassen sich einfacher festhalten, vor allem mit Trockentauchhandschuhen. Die Länge einer Spoolleine richtet sich immer nach dem konkreten Tauchgang. 21 Meter plus Reserve ist oft sinnvoll. 

zu Guter Letzt
Bojen sollten vor allem bei Meerestauchgängen ca. 140cm lang und aufgerollt cirka15cm breit sein (ca. 10L Volumen).Spool und Boje sollten kompakt, gegen Verlust und ungewolltes „abspoolen“ z.B. durch ein Bungee gesichert werden. Schnabelventil (Verklebungen) und Zustand der Boje regelmäßig prüfen.


Ein klassisches „Tec“-Beispiel aus der Brevetstruktur des VDST: Aufbau einer Stage; wie wird aus einer Aluminiumflasche eine Stage und welche Anforderungen muss sie erfüllen?

Gerne werden für erweiterte Tauchgänge eine oder mehrere Zusatzflaschen mitgenommen. Das darin enthaltene Gas kann zum Beispiel für eine Tauchgangsverlängerung oder für eine Dekoverkürzung genutzt werden.  Eine solche zusätzliche Flasche wird Stage genannt – und der Umgang mit diesen Zusatzflaschen muss geübt werden. Im Vorfeld muss die Stage (einmalig) geriggt werden, das heißt, sie muss so mit Leinen und Karabinern (Boltsnaps), sowie Gummibänder versehen sein, dass man sie ans Jacket/ Ausrüstung klicken und einen Atemregler verstauen kann. Dafür dienen sogenannte Rigging Kits, die man je nach Bedarf vervollständigen kann.

Wie sieht das im Einzelnen aus?
– Als Stage hat sich eine 80cft (cirka elf Liter) oder 40cft (cirka sechs Liter – Bild 1) Aluminiumflasche durchgesetzt. Mit 200 Bar gefüllt hat sie etwas Abtrieb, neutral reagiert sie mit 150 Bar, darunter bekommt sie Auftrieb, so dass sie im nahezu leeren Zustand, sehr bequem am hinteren D-Ring des Schrittgurtes geklickt, „buchstäblich aus den Füßen“ ist. 
– Am Kopf der Flasche/Flaschenventil wird nun eine Schlaufe einer Leine gelegt, an der ein Boltsnap eingeknotet wird. Der Rest der Leine wird durch einen Gummischlauch geführt, an dessen Ende wiederum ein Boltsnap angebracht ist. Unterhalb der Stage wird eine Edelstahl-Schlauchschelle verwendet, um die Befestigungsleine zu fixieren (Bild 3). 
Wichtig: Die Boltsnaps sollten so ausgelegt sein (großes Auge – Bild 1 und Bild 2), dass sie bequem auch mit Trockentauchhandschuhen bedient werden können!
– Jetzt werden noch zwei breitere Gummibänder um die fertige Stage gespannt und damit ist die Stage einsatzbereit.
Wenn eine Stage mit einem höheren Sauerstoffanteil > 21 Prozent gefüllt wird, sind besondere Vorgaben zu beachten:
– Verwendung von einem M26 Ventil (Bild 2)
– Sauerstofftauglichkeit
– geeignete Maßnahmen ergreifen, die eine Verunreinigung bei weiteren Füllungen verhindern (Personal Filter)

Was befestigt man
an einer Stage?
Neben dem Rigging Kit empfiehlt sich ein Ventil mit einem beweglichen Kopf der 1. Stufe (Bild 5), zusammen mit einem Atemschlauch von 90-100cm zu verwenden (Bild 4). Zu guter Letzt: Das Rigging Kit mit Boltsnap und Leine dient nicht zum Tragen!

M26 Gewinde
In Deutschland gilt seit 2003 die DIN EN 13949 in Verbindung mit DIN EN 144-3: Die Ventile müssen ein M26 Gewinde vorweisen (Bild 2): Die Norm verlangt erweiterte Prüfungen auf Druckstoß sowie Sauerstoff-Reinheit und -tauglichkeit. Sie hat für uns in Deutschland Gesetzescharakter, die nicht zu umgehen ist. 


Stage Handling

Ein klassisches „Tec“-Beispiel aus der Brevetstruktur des VDST: Stage Handling wie Übungen und Gaswechsel, enthalten in den Brevets „TEC Basic“, „Nitrox**“, „Trimix“ und Rebreatherausbildung

Nachdem die Stage wie oben vorbereitet wurde, kann es nun losgehen mit dem eigentlichen „Stage Handling“:
– Die vielleicht wichtigste Regel besagt, dass das Gas in der Stage vor Verwendung im Vier-Augen-Prinzip kontrolliert und die Stage deutlich beschriftet wird: mit der MOD (Maximum Operation Depth), dem Sauerstoffgehalt in Prozent, dem Datum und der Unterschrift des Messenden. Erst dann darf die Stage verwendet werden.
– In das allgemeine Briefing wird die Stage mit einbezogen, mit Gas, Fülldruck und Atemregler. Dabei wird darauf geachtet, dass die Stage auf Druck gehalten wird, aber das Ventil geschlossen bleibt. Das Gleiche gilt auch beim anschließenden Bubble Check.
– Die Stage wird im Wasser angelegt: zuerst mit dem oberen Boltsnap am oberen linken D-Ring des Jackets, dann unten am D-Ring des Bauchgurtes. Dabei ist darauf zu achten, dass die Stage nicht in den D-Ring des Finimeters eingeklickt wird. Möchte man die Flasche lösen, geschieht das in umgekehrter Reihenfolge.
– Eine klassische Übung ist die Übergabe einer Stage an einen der Tauchpartner (Bild 1). Dabei löst der Übergebende zuerst den unteren Boltsnap (Bild 6), dann den oberen Boltsnap (Bild 7) aus den D-Ringen und übergibt sie dem Tauchpartner (Bild 1 und Bild 8), der sie erst oben, dann unten einklickt. Dabei ist auf die Tarierung besonders zu achten, sofern sie sich durch die Übergabe der Flasche ändert. 

Ein Gaswechsel auf die Stage verläuft nach festen Regeln:
– Die Partner schweben nahezu horizontal und austariert gegenüber. Derjenige, der wechselt zeigt das dem Partner an. Er kontrolliert die MOD der Stage und zeigt die beschriftete Stage (MOD) vor (Bild 2) und wartet auf das OK-Zeichen. 
– Er legt den Stage-Atemregler frei, betätigt die Luftdusche (Bild 3) und beobachtet dabei, dass der Druck im Finimeter fällt. Dadurch ist sichergestellt, dass wirklich der richtige Atemregler der richtigen Stage in der Hand liegt. Der Partner prüft dabei, ob der richtige Atemreglerschlauch gezeigt wird (Bild 4).
– Das Ventil wird vollständig geöffnet, der Schlauch um den Nacken gelegt, die Luftdusche noch mal kurz gedrückt, um die Funktion des Atemreglers zu prüfen. Nach einer Kontrolle der MOD wird dann der Hauptregler gegen den Stageregler gewechselt.
– Nach zwei, drei Atemzügen wird der Hauptregler am rechten D-Ring des Jackets weggeklickt (Bild 5).
– Je nach Gas muss gegebenenfalls noch der Tauchcomputer auf das neue Gas umgestellt werden.
– Nach dem OK-Zeichen, kann der oder die Partner den Gaswechsel gleichermaßen vollziehen.

Möchte man wieder auf das ursprüngliche Gas zurückwechseln, dann geschieht das wie folgt, wobei auch hier dem Partner der Wechsel signalisiert und vor ihm vollzogen wird:
– Der Hauptregler wird vom D-Ring des Jackets abgeklickt, in die Hand genommen und die Luftdusche wird gedrückt, um die Funktion sicherzustellen.
– Dann werden die Atemregler gewechselt, wobei der Stageregler über den Kopf freigelegt wird. Um den Stage-Atemregler wieder zu verstauen, wird die Stage am unteren Ende gelöst und nach vorne in die Horizontale geführt, so dass nun der Schlauch des Stagereglers in die Gummibänder eingeführt werden kann. Sobald der Regler sicher in der Bänderung fixiert ist, wird die Stage wieder am hinteren D-Ring befestigt. Die Stage wird wieder zugedreht und auf Druck gehalten.
– Je nach Gas muss gegebenenfalls noch der Tauchcomputer auf das neue Gas umgestellt werden. Mit einem OK-Zeichen ist der Wechsel beendet.
– Gleiches gilt nun auch für den, oder die Partner.

Tauchgruppe
Ein Wort zur Tauchgruppe: Idealerweise besteht eine Tauchgruppe bei solchen Tauchgängen aus einem Dreier-Team, in dem die Aufgaben aufgeteilt sind und die allgemeinen Redundanz am größten, sowie die Gruppe noch am übersichtlichsten ist: Beispielweise gibt es neben dem Gruppenführer einen, der auf die Deko achtet und einen, der die Navigation im Auge behält und für die Boje zuständig ist. Im Team sind alle Tauchpartner gleichberechtigt und jeder kann die Aufgaben des anderen übernehmen. Lust auf einen Wissenstest als Vorbereitung
zu TEC-Basic?


Dr. Till Fuxius
VDST-TL4 und Nitrox-TL3, Mitglied im Stab des FB Ausbildung

Georg Schmidt,
VDST-TL4 und Nitrox-TL3, Mitglied im Stab des FB Ausbildung/Mischgastauchen

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