BAHN FREI!

Flusstauchen in der Traun ist eine Mordsgaudi, das ist nicht wirklich neu. Dass die Basis jetzt aber auch mit der Bahn anreisende Taucher umsorgt schon. Timo Dersch berichtet:


Tauchurlaub mit der Bahn
Wo:
Atlantis Qualidive, Desselbrunn
Wann: ganzjährig 
Warum: wer seinen Tauchurlaub so „grün“ wie möglich gestalten will wird jetzt auch bei Tauchreiseveranstaltern fündig.
Besonderheiten: Klimafreundliche Anreise mit Bahn und Elektroauto als Leihwagen im Preis enthalten
Preis: Beluga Reisen bietet seine Seen-Safari-Tour ab € 1.389,– pro Person
weitere Infos:
www.belugareisen.de
www.salzkammergut.at 
www.austria.info


Nächster Halt Salzburg“, tönt es aus dem Lautsprecher des EuroCity Express. Die Zugfahrt durch das bayerische Voralpenland zur österreichischen Stadt am Fuß der Ostalpen war bereits malerisch, jetzt folgt ein weiteres Highlight. Denn am Bahnhof wartet bereits das vom Veranstalter für die „grüne“ Tauchreise reservierte Elektroauto – damit man auch auf der Straße mobil bleibt. Also umgepackt und ganz emissionsfrei zwischen den saftig grünen Almen und Feldern hindurch in Richtung Desselbrunn fahren. Die Gemeinde steht besonders für eine Attraktion: den Traunfall. „Und do geht’s morga nundta“, lacht Franz Pramendorfer mit seiner unnachahmlich bärigen Lache bei der herzlichen Begrüßung. Als Erstes kommt der Sprung in den Abgrund! Ungefähr fünf Meter dürften es sein, die man von der Klippe in das glasklare, türkisblaue Wasser der Traun hinabspringt. Ein wenig Überwindung kostet das schon. Geschafft, der Fluss nimmt einen auf und die Schnorcheltour geht los. Zunächst geht es durch die Klippen des eindrucksvollen Canyons, dann vorbei am Wasserfall hin zur Quelle. Hier ist die Sicht nochmal ein Stück besser und man merkt kaum noch, dass man überhaupt durch das nasse Element hindurchschaut. Im Anschluss geht es den Fluss hinab. Wie Fliegen fühlt sich das an. Einfach der Strömung hingeben und sich treiben lassen ist die Devise. Immer wieder stehen die Hechte in den Ecken. Die Flussbarben gehen auf Tuchfühlung und lassen einen geduldig näher an sich heran – solange bis das perfekte Foto sitzt. Auch Forellen hat es zahlreich. Was für eine Mordsgaudi! Scuben, wird das Schnorcheln mit der Strömung im Fluss hier genannt. Die Sicht ist außergewöhnlich gut. Nach gut dreieinhalb Kilometern Flussstrecke, wird man wieder eingesammelt und zurück zur Basis gefahren. Am Nachmittag geht es dann mit dem Elektroauto an den Fluss. Um eine kleine Insel herum, sozusagen „am Hausriff“, kann bis zu zwölf Meter tief getaucht werden. Und die Felsformationen, die in den Fluss gestürzten Bäume sowie der Fischbestand können sich auch in diesem Teil des Flusses mehr als sehen lassen. Sogar die Ruine eines alten Waschhauses, das vermutlich noch aus dem 12. Jahrhundert stammt, kann betaucht werden. Fühlt sich an wie eine kleine archäologischen Erkundung. Mein Fazit: Das Bild und die Richtung stimmen. Anreisen mit der Bahn und die lokalen Fahrten elektrisch mobil – so macht Tauchen noch viel mehr Spass.

Teile der Reise wurden von Atlantis Qualidive  finanziert

Bilanz: Bahn & E-Mobil 
Desselbrunn ist eine Gemeinde in Oberösterreich. Der nächste Bahnhof „Attnang-Puchheim“ ist fünf Kilometer entfernt. Die Anreise mit dem Zug erfolgt über München und Salzburg. Atlantis Qualidive bietet die Abholung vom Bahnhof an. CO2-Beispiel: Hin- und Rückreise von Göttingen insgesamt 1700 Kilometer. Mit dem Verbrenner-Auto wären dies 250 Kilo CO2 Ausstoß, mit Bahn und Elektroauto sind es gerade einaml 1,7 Kilo.


Unser Autor: 
Timo Dersch
Reisejournalist und Fotograf







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