OCEAN FILM TOUR 2019

2019 kommt die Ocean Film Tour mit außergewöhnlichen Protagonisten auf Die Leinwand



Die französische Freitaucherin Julie Gautier ist das Gesicht der International OCEAN FILM TOUR, die ab März
2019 durch Deutschland tourt. Im ­Programm: Filme für alle, die das Meer lieben. Für Julie ist Luftanhalten wie Aufatmen. Als sie drei Jahre alt war, erinnert sie sich, trug sie zum ersten Mal eine Taucherbrille. Das Freitauchen ist für sie zunächst Mittel zum Zweck, zum ­Fischen auf ihrer Heimatinsel La Réunion. Als junge Erwachsene wendet sie sich der sportlichen Seite des Freitauchen zu und stellt mit einer Tiefe von 68 Metern einen neuen französischen Rekord auf. Im sportlichen Wettkampf war Gautier jedoch nur kurz zu Hause – ihre Leidenschaft liegt vielmehr im kreativen Umgang mit dem Element Wasser. Im Film JULIE folgen wir ihr unter die Oberfläche und kommen ihrem Leben mit dem Meer näher. Wer Gautier beim Tauchen mit Buckelwalen zusieht, versteht schnell, dass es um mehr als schöne Bilder geht.  Das bildstarke Portrait der Freitaucherin zählt zu den Dokumentationen und Kurzfilmen, die mit der OCEAN FILM TOUR ab März unterwegs sind. Die Tour zeigt in einem zweieinhalbstündigen Filmprogramm neben Umweltdokumentationen und Surf-Action auch Tauchfilme, die die Ozeane von ihrer schillerndsten Seite zeigen. Leser des VDSTsporttaucher erhalten rabattierte Tickets, indem sie den Code sporttaucher@ocean beim Ticketkauf auf www.oceanfilmtour.com eingeben.


Fotos: Ocean Film Tour

» Wenn ich keine Fische jage, jage ich Bilder «

Die Filmemacherin und Freitaucherin Julie Gautier und ihr Beitrag zur International Ocean Film Tour

Ocean Film Tour: Julie, du bist Filmemacherin. Wie war es für dich, bei den Dreharbeiten zur Dokumentation „Julie“ vor der Kamera zu stehen?
Julie Gautier: Es fiel mir anfangs nicht leicht, vor der Kamera ich selbst zu sein, mich ganz offen so zu zeigen, wie ich bin. Das war die größte Herausforderung für mich, denn ich bin ein recht scheuer Mensch und ein bisschen „wild geblieben“. Aber vor der Kamera zu sein, ist für mich viel entspannter als die Rolle der Regisseurin. Man trägt viel weniger Verantwortung, muss keine Entscheidungen treffen.

OFT: Beim Freitauchen bist du riesigen Buckelwalen begegnet. Kannst du beschreiben, was dir durch den Kopf ging?
Julie: Wenn du mit einem Wal tauchst, verstehst du erst wirklich, wie klein du bist. Sie sind so anmutig, so pur. Die meisten Menschen weinen, wenn sie zum ersten Mal einem Wal begegnen, weil er ein Sinn- bild ist, wie ein Wesen sein sollte.

OFT: Du bist auf der Insel La Réunion aufgewachsen. Wie hat das Meer deine Kindheit und Jugend beeinflusst?
Julie: Natürlich wuchs ich quasi am Strand auf, aber zudem brachte mir mein Vater das Speerfischen bei. Da war ich gerade mal elf Jahre alt. Das Speerfischen ist viel mehr als ein Hobby, für mich ist es ein kulturelles Erbe und eine Lebensart. Es hat mein Verhältnis zum Wasser stark geprägt. Ich bin eine Jägerin. Wenn ich keine Fische jage, dann sind es eben Bilder.

OFT:  Wie bist du zum eigentlichen Freitauchen gekommen und wie hat sich dein Blick auf den Sport seitdem verändert?
Julie: Ich habe recht spät mit dem sportlichen Freitauchen begonnen. Ich war 18 Jahre alt, als ich anfing zu trainieren. Zuvor bin ich einfach tief getaucht und lange unter Wasser geblieben, weil es beim Fische fangen hilfreich war, aber es war in sich kein eigenständiges Ziel. Als ich an Wettkämpfen teilnahm, änderte sich das natürlich. Aber ich glaube, ich machte einfach weiter, weil ich Talent hatte, nicht, weil es mir tatsächlich gefiel. Erst als ich mit dem Filmemachen anfing und Geschichten unter Wasser erzählte, verstand ich, wie ich das Freitauchen für mich nutzen konnte.

OFT:  Du verbindest die Disziplinen Tanz und Freitauchen – wie kamst du darauf?
Julie: Mein Vater war Speerfischer und meine Mutter Tanzlehrerin. Deswegen waren diese beiden Disziplinen von Anfang an Teil meines Lebens. Als ich begann Filme zu drehen, verstand ich schnell, dass die Verbindung dieser beiden Welten fantastische Bilder hervorbringt. 

OFT:  Was ist das Wichtigste, das du unter Wasser oder vom Meer generell gelernt hast?
Julie: Wenn du tief tauchst und gegen den Wasserdruck ankämpfst, wirst du nie gewinnen. Sich im Meer auflösen, Teil davon werden, – das ist der Schlüssel zu Erfolg und Genuss. Flexibilität, Akzeptanz und Konzentration sind die einzigen Werkzeuge, die man beim Tauchen hat. Ich habe irgendwann verstanden, dass es im Leben nicht anders ist. Es ist zwecklos, mich gegen einen Schmerz oder eine Angst zu wehren, ich komme nur darüber hinweg, wenn ich es zulasse.

OFT:  Gehst du mitunter auch Geräterauchen?
Julie: Ich habe es drei- oder viermal gemacht, aber das war’s. Ich schätze die Freiheit beim Freitauchen. Gerätetauchen ist viel zu kompliziert für mich. (lacht)

OFT:  Gehst du mitunter auch Geräterauchen?
Julie: Ich habe es drei- oder viermal gemacht, aber das war’s. Ich schätze die Freiheit beim Freitauchen. Gerätetauchen ist viel zu kompliziert für mich. (lacht)

Das Interview führte die Redaktion der International Ocean Film Tour











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