MEISTERHAFT

Einen Weltrekord, drei Medaillen und Sechs Deutsche Rekorde. Unser erfolgreiches Team bei den Apnoe-Europameisterschaften


Durchaus zufrieden kann der VDST auf die CMAS Freediving Indoor European Championship in Istanbul zurückblicken, die vom 17. bis 23. Juni stattfand. Dort schloss das VDST-Team, bestehend aus drei Sportlerinnen und drei Sportlern, dank zwei Goldmedaillen und einer Bronzemedaille mit einem Rang vier im Medaillenspiegel ab. Angetreten waren rund 110 Athleten aus 16 Nationen, um sich im Hallenbad auf dem Campus der Maltepe Universität in den Disziplinen zu messen, in denen es darum geht, eine möglichst große Strecke zu tauchen (Dynamik-Disziplinen), möglichst lange die Luft anzuhalten (Statik) oder möglichst schnell eine definierte Distanz zu tauchen (Speed-Endurance). In allen Disziplinen müssen die Taucherinnen und Taucher mit der Luft eines einzigen Atemzuges auskommen.

 Atemreiz und brennende Beine
Flossenschwimmer Max Poschart vom SC DHfK Leipzig ist schon seit einigen Jahren ein Garant für Medaillen, wenn es darum geht, schnell zu tauchen. Doch in diesem Jahr war die Konkurrenz extrem stark, denn immer mehr Top-Athleten aus dem Flossenschwimmen starten mittlerweile auch in den CMAS-Apnoe-Wettkämpfen. Dort stellen die Speed-Endurance-Disziplinen nicht nur einen hohen Anspruch an die Schnelligkeit beim Tauchen mit der Monoflosse, sondern auch an die sogenannte „CO2-Toleranz“. Das bedeutet, in den nur wenige Sekunden kurzen Pausen zwischen den 50-Meter-Tauchstrecken schafft man es kaum, das Kohlendioxid abzuatmen. Somit ist der Atemreiz über die gesamte Zeit extrem hoch. Auch die Beine brennen, was das Zeug hält, denn von Bahn zu Bahn baut sich immer mehr Laktat auf. In der Speed-Endurance-Disziplin 16 x 50 Meter musste Max Poschart durchschnittlich alle 37 Sekunden starten, um nach 16 Bahnen mit einer Zeit von 9:10,03 Minuten anzuschlagen. Das war dann nicht nur eine Gold-Leistung, sondern auch Weltrekord. Wie hoch das Niveau diesmal war, zeigt die Tatsache, dass die drei schnellsten Männer jeweils rund 20 Sekunden unter dem bestehenden Weltrekord blieben (allerdings wurden zwei davon nachträglich disqualifiziert). Seine zweite Goldmedaille holte der 24-Jährige in der Disziplin 100 Meter Speed Apnea. Max durchtauchte die 100 Meter-Strecke in 31,37 Sekunden.

MedaillenPärchen auf Rekordkurs
Zweimal Gold und einen neuen Weltrekord gab es für Max Poschart. Elena Poschart erkämpfte sich die Bronzemedaille bei 16 x 50 Meter und holte sich zusätzlich noch den Deutschen Rekord bei 8 x 50 Meter.

Deutsche Rekorde

Eine Medaille konnte sich auch Elena Poschart – ebenfalls vom SC DHfK Leipzig – sichern, und zwar bei ihrem allerersten Apnoe-Wettkampf. Die erfahrene Flossenschwimmerin trat ebenfalls in den Speed-Endurance-Disziplinen an. Elena Poschart errang Bronze bei den 16 x 50 Meter in 11:33,22 Minuten. Auch wenn sie mit einem „Nie wieder mach ich das!“ die 16. Bahn beendete, trat sie tapfer und entschieden bei den 8 x 50 Meter an und sicherte sich dort den Deutschen Rekord mit 4:50,06 Minuten. Insgesamt stellten die VDST-Sportlerinnen und -Sportler im Lauf der EM-Woche in Istanbul sechs Deutsche Rekorde auf. Neben den beiden Poscharts in den Speed-Endurance-Disziplinen, konnte Thomas Plum vom Tauchclub Uni Stuttgart Manatees zwei der Deutschen Streckentauchrekorde verbessern. Mit Monoflosse tauchte der 50-jährige 202,93 Meter weit, mit Bi-Fins waren es 175,62 Meter. Auch Regensburgerin Heike Schwerdtner vom Tauchclub Ratisbona verbesserte einen Deutschen Rekord im Streckentauchen, ihr Bi-Fins Tauchgang war genau 150 Meter weit.

Unsere Autorin:
Dagmar Andres-Brümmer
TC Uni Stuttgart Manatees
TL2 und Apnoe TL
VDST Ressortleitung Apnoe-Wettkampf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert