WILDE KÜSTE
Der äußerste Nordosten Spaniens ist ein mariner Hot-Spot des Mittelmeeres
Steckbrief: Cala Joncols
Wo: Spanien, Cala Joncols
Wann: 1. April – 5. November
Warum: Euro-Divers-Basis mit nahe liegendem symphatischen Hotel
Besonderheiten: Fischreichtum mit Zackenbärschen; vielfältige Motive; Tauchgebiet geeignet für Höhlen- und Wracktauchen
Preis: ca. 150 Euro/Tag fürs Doppelzimmer (Preis für Zimmer!). Die Preise variieren je nach Saison.
myclimat: Mit dem Auto nach Cala Joncols; Hin- und Rückfahrt mit 10 l/100 km, kompensieren mit 26 Euro
Knapp zwei Flugstunden von München liegt die idyllische Bucht von Cala Jóncols mit dem gleichnamigen Hotel. Das sympathische, stilvolle, helle 35-Zimmer-Hotel mit mehreren Saunen und Whirlpools, offeriert eine wunderschöne Aussicht auf die Bucht, ein Restaurant mit hervorragender Küche, einen großzügigen Garten mit Olivenbäumen und Swimmingpool, dahinter Sand- und Kiesstrand und dann gleich das türkisblaue Meer. Die Tauchbasis der Euro-Divers ist wunderbar in diesen stimmigen Gesamtkomplex integriert. Seit 2003 managen Jan und Martine die Euro-Divers-Basis in Cala Jóncols. Sie zählt zu den arriviertesten Tauchbasen an der gesamten Costa Brava. Die beiden sympathischen Belgier sprechen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und nebenbei noch Flaams, Holländisch und viele weitere Sprachen. Die Basis verfügt über Mares-Leihequipment für mehr als 30 Taucher. Drei Tauchboote in unterschiedlichen Größen bringen die Taucher zu den 18 Tauchplätzen. Bei „El Gato“, einer mächtigen Felsformation, einem Katzenkopf ähnlich, schmiegen sich purpurfarbene gemischt mit orangen Gorgonien an die Felswände. Gewaltige, aber scheue braune Zackenbarsche, Schwärme von Mönchsfischen, immer wieder Muränen sind hier überall zu entdecken.„Cabo Norfeo gilt als der vielleicht beste Tauchplatz rund um Cala Jóncols“, schwärmt Jan. Saftig gelbe Krustenanemonen, ein mächtiger Felsspalt, die reichhaltige Fischwelt, der die Makrowelt um nichts nachsteht, einfach ein Traumplatz. Farbenfrohe Nacktkiemer wie Flabellinas, Schleimkopffische, braune Bärenkrebse, Oktopusse, Partnergarnelen auf Wachs- oder Zylinderrosen findet das wache Auge. Im Blauwasser glitzert ein Barrakuda-Schwarm, 300 Exemplare und mehr. Kleine Wracks und Höhlen, Steilwände, Pinnacles, Zackenbarsche, Muränen, Barrakudas, Oktopus, Gorgonien, Nachtschnecken kennzeichnen viele dieser tollen Plätze. Das Eigentümer-Brüderpaar Michael und Juanma Gomez vom Hotel Jóncols kultiviert am „kleinsten Weingarten Kataloniens“ einen Wein, der acht Monate lang am Meeresgrund vor Roses reift. Der Wein ist natürlich im Restaurant erhältlich und höchst empfehlenswert. Michael öffnet auch gerne den Weinkeller für seine Gäste. Das zauberhafte Naturschutzgebiet Cap de Creus, in dem das Hotel Joncols und die Eurodivers liegen, sorgt mit zwei Tierschutzprojekten für Furore: ein Sepia-Projekt sowie ein Delfinschutzprojekt. Irene Alvarez de Quevedo, Doktorin für Biodiversität und Biologin, kartografiert Delfine seit drei Jahren und ist täglich am Meer unterwegs. Rund 500 Tümmler leben vor den Buchten von Cala Joncols bis hinauf zur französischen Grenze. Rund 230 Meeressäuger erhielten bereits Namen sowie Nummern. Neben der Erfassung der Anzahl an Tieren steht das Lobbying sowie die Zusammenarbeit mit den Fischern im Fokus des Projekts. Der Fischer Isaac Moya sowie Boris Weitzmann verfolgen mit ihrem Sepia-Projekt den Schutz der Kopffüßer. Gemeinsam mit anderen Fischern schützen sie Sepia-Bestand in der Region Torrella, Medes und Baix Ter Natural Park bis hin zu L’Estartit und L’Escala. Sepia-Eier werden gesammelt, um danach in Inkubatoren heranzuwachsen. Anschließend werden sie zurück ins Meer gesetzt. Knapp 93 Prozent der Jungtiere konnten wieder ins Meer entlassen werden – ein schöner Erfolg für das Sepia-Projekt. Cala Jóncols, das Hotel Jóncols, die Eurodivers mit Martine und Jan sorgen dafür, dass das Tauchen an der Costa Brava auch in Zukunft erlebnisreich bleibt.
Meinen ausführlichen Reisebericht über die Eurodivers findet ihr in der aktuellen Ausgabe des Magazins TAUCHEN 1/2020
Weitere Infos: euro-divers.com
Die komplette Reise wurde von Eurodivers finanziert
Unser Autor:
Harald Hois
Unterwassefotograf, Reisejournalist