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Unser Bericht über die KLB 2018 hat Polarisiert. Der Grund: verschiedene Vorstellungen wie Bilder in Einsende- und Live-Wettbewerben entstehen 



Einsende-Wettbewerbe prämieren unter besten Bedingungen entstandene, in Ruhe ausgewählte und perfekt bearbeitete Bilder





Einsendewettbewerbe sind einfach: Man studiert die Ausschreibung, sucht aus seinem wohl gefüllten und verschlagworteten Bildarchiv die passenden Bilder aus und lädt diese hoch. Dann heißt es nur noch abwarten, bis die Jury getagt hat, und schon werden die Preise überreicht. Na ganz so einfach ist es dann auch nicht. Es werden sehr gute Fotos in den ausgeschriebenen Kategorien benötigt. Bei der Kamera Louis Boutan 2018 waren zum Beispiel nur Bilder aus europäischen Binnengewässern, Nord- und Ostsee erlaubt. Zudem waren keine Preise ausgelobt. Im Gegensatz dazu locken andere Wettbewerbe mit Preisgeldern in Höhe von 267.000 Dollar mehr Teilnehmer und auch Profis an, wodurch die Gewinnchancen insgesamt sinken. Optimal geeignet ist ein Wettbewerb, wenn den Kategorien entsprechende, tolle Fotos vorhanden sind und aufgrund des Teilnehmerfelds und der Jury die besten Chancen vorliegen. Sind keine geeigneten Bilder im Archiv, können für den Wettbewerb Tauchgänge und -reisen geplant werden. Es kann beliebig viel in Ort, Zeit, Ausrüstung, Anzahl der Assistenten und Bildbearbeitung investiert werden, um das ideale Bild zu erstellen. Die Umweltregeln sollten dabei allerdings beachtet werden.

Einsende-Wettbewerbe
Ein durch zahlreiche Tauchgänge gut gefülltes Bildarchiv bietet die notwendigen Auswahlmöglichkeiten. Die Bilder sollten nur im Rahmen der Ausschreibung und keinesfalls zu stark bearbeitet werden. Ausschreibung und Kategorien sollten genau gelesen und dazu passende Bilder ausgewählt werden, die auffallen. Bei großen Wettbewerben mit tausenden Bildern bleiben in der ersten Wertungsrunde nur wenige Sekunden, um die Juroren anzusprechen und in die engere Auswahl zu gelangen. 
Ein Gewinnerbild sollte außergewöhnlich sein, aber keine Manipulation der Lebewesen und des Lebensraums beinhalten. Für Einsteiger empfehlen sich kostenfreie, im Internet ausgeschriebene Wettbewerbe, um Erfahrungen zu sammeln.
Beispiele hier auf sporttaucher.net



Live-Wettbewerbe sind herausfordernd und die Ergebnisse nicht immer Hochglanzbilder



Live-Fotowettbewerbe sind für alle Beteiligten anstrengend. Meistens sind an zwei bis drei Tagen an festgelegten Tauchplätzen Fotos für die Kategorien zu erstellen. Nett ist es im Warmen, wie beim Anilao Shootout, wo genügend Motive zu finden, und die Sichtweiten passabel sind. Anspruchsvoller wird es bei CMAS-Wettbewerben, bei denen zwei Tage, vier Tauchgängen à 90 Minuten an vier vorgeschriebenen Tauchplätzen und 250 Bilder pro Tag reichen müssen, um fünf Kategorien zu bestücken. Oft finden ein bis zwei Übungstage vorab statt, damit die Tauchplätze nicht völlig unbekannt sind. Um Manipulationen vorzubeugen, wird am Wettkampftag ein fiktives Datum eingestellt, die Kamera versiegelt und die Speicherkarte ist am Ende des Tages abzuliefern. Bildbearbeitung ist nur während des Tauchgangs mit der Kamera-Software erlaubt. Gegenstände dürfen nicht ins Gewässer eingebracht werden. Abends finden technische Meetings statt, die Bilder werden gesichtet und die Rückgabe der Speicherkarten wird abgewartet, um die Kamera hoffentlich vor Mitternacht für den nächsten Tag vorzubereiten. Mit den Live-Bildern ist man nie richtig zufrieden, sondern sucht aus 250 Bildern die „Nicht-So-Schlimmsten“ aus.

Live-Wettbewerbe
Du bearbeitest deine Bilder aus der Kamera nicht nach? Du magst es unter Zeitdruck zu fotografieren und dich mit anderen Foto-Verrückten zu messen? Geeignete Trainingsmöglichkeiten sind in den Niederlanden und Belgien die dortigen offenen Meisterschafte, in Deutschland die Kamera Louis Boutan. Letztere bietet die Chance als Mitglied im Nationalkader an der Europa- oder Weltmeisterschaft teilzunehmen.
Es empfiehlt sich, am Austragungsort zuvor einen Trainingsurlaub einzuplanen. Im Wettbewerb ist es hilfreich, am ersten Tag alle Kategorien zu fotografieren, um am zweiten Tag noch bessere oder besondere Bilder aufzunehmen. Wenn beim geplanten Makro-Tauchgang keine Makro-Motive da sind, wird es ansonsten schwierig.
Beispiele hier auf: www.sporttaucher.net




Unsere Autoren:
Petra Piekenbrock
Thomas Lüken
Model, Wettbewerbsfotograf , Mitglieder VDST –Nationalteam


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