MOTIV SUCHE


Motive erkennenund fotografisch aufarbeiten. So geht‘s


Auch hinreichend scharfe und korrekt belichtete Bilder können langweilig anzuschauen sein, weil die charakterlichen Eigenschaften der Motive unzulänglich dargestellt werden. Häufig passiert das, wenn UW-Fotografen (innen) hektisch und unüberlegt los fotografieren. Von dokumentarischen Aufnahmen mal abgesehen, sollen UW-Bilder in der Regel ihre Funktion als Hingucker ausüben. Häufig kommt es aber vor, dass das Motiv an sich ein Knaller ist, aber die gestalterische Umsetzung zum sehenswerten Bild große Mängel aufweist. Dann wurde zum einen nicht gründlich überlegt, was das Besondere am Motiv ist, zum anderen hat man den Aspekt der Bildwirkung vernachlässigt.

Analyse des Motivs und der Situation
* seine Form
* seine Farbe
* die Tiefe
* das Umgebungslicht
* die Sichtweite
* Kunstlicht oder nicht
* Brennweite
* Verschlusszeit und Blende
* mobil oder festsitzend
* klein oder groß
* Strömung oder ruhiges Wasser
* Standpunkt


Es mag für Einsteiger und wenig Geübte verwirrend und kaum nachvollziehbar sein, dass man diese zwölf Parameter sekundenschnell checken kann. Bei ambitionierten UW-Fotografen (innen) und Profis geht das automatisch. Oft genügt ein Blick aufs Motiv und der Akteur handelt im Unterbewusstsein, macht dabei auch noch alles oder zumindest fast alles richtig. Grundsätzlich gilt: Starke Strömung, große Tiefe und mäßige Sicht stellen für jeden Fotoakteur eine besondere Herausforderung dar. Besser auf ein Bild verzichten als sich und andere in Lebensgefahr bringen. Hat man genügend Zeit für das Motiv, sollte man in Ruhe überlegen, wie man es am besten anstellt, aus der Situation und dem Motiv fotografisch das Beste herauszuholen. Motiv ist alles, aber es gibt fotogene und unfotogene Motive. Wenn in einem See nichts los ist, kann man in seiner Verzweiflung kleine Steine und verfaulte Blätter ablichten. Viel wird das letzten Endes nicht bringen. Aber auch augenscheinlich fotogene Situationen können sich nachträglich als trist und enttäuschend herausstellen.

Eigenschaften fotogene Motive
* selten
* harmonische Farben
* attraktive Strukturen
* grafischer Aspekt
* passender Hintergrund
* geeigneter Motivkontrast
* schwimmend oder festsitzend
* kontrastreiche und klare Formen

Eigenschaften  unfotogene Motive
* langweilig
* große inhaltslose Flächen
* Unordnung im Bild
* unruhiger Hintergrund
* zu flau oder zu extremer Kontrast
* verwirrende Buntheit
* störende Details
* unharmonische und düstere Farben
* extreme Trübheit mit exzessiven Schwebeteilchen

Fazit:
Wer diese Vorgaben beachtet, hat insbesondere bei Live-Fotowettbewerben gute Chancen weit vorne mitzumischen. Aber auch Einsendewettbewerbe profitieren von solchen Analysen.

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