KAMMERSPIELE

Ein 50 Meter Tauchgang der besonderen Art am Bodensee. Tauchen in der BTSVDruckkammer im Helios-Spital in Überlingen.


Wir haben beim BTSV einen 50 Meter Tauchgang in einer Druckkammer vom Typ Haux Starmed 2000 gebucht. Betrieben wird diese in einer Symbiose aus ehrenamtlichem Personal vom BTSV und Tauchärzten des Helios-Überlingen. Heiko und Jörg, beide geschulte Druckkammerbediener, werden mit uns diesen Tauchgang durchführen. Zunächst erklären uns die Beiden ausführlich die Funktion der Druckkammer, deren Zweck und das Einsatzgebiet. Wir stellen uns alle vor, wieviel Erfahrung wir im Tauchen haben, wie tief wir schon getaucht sind und ob wir schon einmal einen Tiefenrausch erlebt hätten. Ja, und da waren wir dann auch schon beim Thema, das uns heute beschäftigen wird. Heiko und Jörg plaudern aus dem Nähkästchen von ihren eigenen Erlebnissen und aus den Fällen, welche hier in der Druckkammer behandelt werden. Der folgende Tauchgang wird ausführlich besprochen. Mit uns in der Kammer befinden sich ein aufgeblasener Luftballon, ein Tennisball, ein Stück sieben Millimeter Neopren und zwei Tauchcomputer. Der Tauchgang startet, Links von mir strömt mit lautem Zischen die Druckluft in die Kammer. Langsam steigt der Druck, gefühlt muss ich öfter Druckausgleich machen als im Wasser. Wir erreichen zehn Meter, der Druck hat sich jetzt verdoppelt. Der Tennisball hat deutliche Dellen bekommen und der Durchmesser des Ballons ist von Melonengröße auf Kokosnussgröße geschrumpft. Auch des Stückchen Neopren ist jetzt eher für einen Tropentauchanzug geeignet. Wir erreichen die 50 Meter. Durch die Kompression der Luft hat die Temperatur in der Kammer merklich zugenommen. Es ist gefühlt über 40 Grad warm, der Schweiß läuft fast wie in einer Sauna. Mittlerweile ist der Tennisball nahezu plattgedrückt, der Ballon hat Eiergröße erreicht und das Neoprenstück ist jetzt nur noch ein dünnes Stück Crashneopren.Heiko meldet sich über Lautsprecher, wir sollen mal durch unsere Lippen pfeifen. Keiner schafft es auch nur einen Ton hervorzubringen, Pfeifen ist unmöglich, der Druck zu hoch, die Luft zu dicht. Ich verteile Aufgabenblätter an alle und jeder hat während der Grundzeit die gestellten Rechenaufgaben zu lösen, weitere Fragen und Aufgaben zu erledigen, wird alles richtig sein, oder macht sich eine Stickstoffnarkose bemerkbar? Bei unseren Gesprächen stellen wir fest, dass alle wie Donald Duck sprechen, es ist lustig und alle lachen. Wir werden aufgefordert ein Lied miteinander zu singen, intuitiv stimmen wir „Happy Birthday“ an, natürlich in Donald Duck Manier, warum gerade dieses Lied, weiß hier gerade keiner, lustig ist es und wir haben eine Menge Spaß. Sind wir etwa im Tiefenrausch? Nach knapp drei Minuten ist die Exkursion in die Tiefe auch schon beendet und es geht wieder nach oben. Während wir aufsteigen, wird es langsam merklich kühler. Dies ist so, weil sich die Luft ja jetzt durch das Auftauchen entspannt. Jörg schaltet die Heizung ein, damit es in der Druckkammer nicht zu kühl wird. Nach einem Deepstopp in 36 Metern, geht es weiter in Richtung zwölf Meter Tiefe. 

weitere Infos: btsv.de

Unser Autor:
Georg Schnaible
CMAS/VDST ****
Schriftführer beim TC Koralle Muggensturm e.V.





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