DER CROP-FAKTOR
Crop ist Englisch und heißt eigentlich Ernte, aber das Wort kann im Weiteren auch mit beschneiden, begrenzen oder abschneiden übersetzt werden.
Frage: Was wird denn beschnitten und wie? Vor allem, welchen Sinn macht der Crop-Faktor in der UW-Fotografie? Die Digitalfotografie begnügt sich Gott sei Dank nicht nur mit einer Bildsensorgröße. Unterschiedlich große Kameras besitzen in der Regel auch unterschiedlich große Bildsensoren. Basis des Crop-Faktors ist immer das Kleinbild-oder Vollformat, also die Sensorgröße 24 mm x 36 mm mit dem diagonalen Maß von 43,3 mm. Diese Diagonale hat den Crop-Faktor 1,0. Alle Bildsensoren mit einem kleineren oder größeren Sensorformat besitzen andere Crop-Faktoren. Sie müssen sich darüber keine großen Gedanken machen, warum das so ist. Festgelegt wurde der Crop-Faktor 1,0 für das Kleinbildformat von der Kameraindustrie, als digitale Fotogeräte mit unterschiedlich großen Bildsensoren auf den Markt kamen
.Mein persönlicher Tipp:
Machen Sie sich über den Crop-Faktor nicht allzu viele Gedanken. Im Prinzip ist er nur wichtig, wenn man eine APS-C Kamera mit Vollformatobjektiven verwendet. Meistens tritt dieser Fall bei den Makroobjektiven ein, denn nicht alle Kamerafirmen halten auch spezielle Makroobjektive für den APS-C Bildsensor im Portfolio bereit. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass sich dadurch der Bildwinkel ändert – er wird schmaler. Deshalb wird der Crop-Faktor auch Bildwinkel-Faktor genannt. APS-C Objektive werden eher selten an Vollformat-Bildsensoren verwendet. Im Prinzip ändert sich nichts, wenn sich die nutzbare Sensorfläche automatisch dem APS-C Objektiv anpasst. Bei Kompaktkameras und MFT-Fotogeräten spielt der Bildwinkel-Faktor nur insofern eine Rolle, dass die Brennweite mit steigendem Crop immer kleiner und die Schärfentiefe immer größer wird. Nachteilig ist, dass kleine Bildsensoren mit verstärktem Rauschen zu kämpfen haben, wenn die ISO-Zahlen ansteigen.
Dipl. Ing. Herbert Frei
Buchautor und Fotoexperte, im VDSTsporttaucher & Tauchen