DEKO STOPP!

Corona-Patienten belegen die Intensivbetten – für die Behandlung von Tauchunfällen gibt es keine ausreichende Absicherung!


Die 3. Pandemiewelle ist da. Während wir im Frühjahr 2020, in der 1. Welle ein bundesweites Tauchverbot hinnehmen mussten, sieht es nun nach der 2. und mitten in der 3. Welle etwas anders aus: Durch gute Hygienekonzepte können wir jetzt, wenn auch mit Einschränkungen, unser Hobby weiter ausüben. Leider gibt es aktuell ein Problem, das sich nicht durch unser Hygienekonzept regeln lässt: die intensivmedizinische Weiterversorgung im Falle eines Tauchunfalles.

Unsere Daten zeigen, dass etwa ein Drittel der Tauchunfälle in der ersten Phase überwachungspflichtig – bedeutet: intensivpflichtig – sind. 

So konnte ein Tauchunfall in Wiesbaden nur deshalb behandelt werden, weil zufällig 30 Minuten zuvor ein Bett auf der Intensivstation frei geworden ist. 

Es kann also schwierig sein, aktuell (April 2021) ein freies Klinikbett auf einer Überwachungs- oder Intensivstation  zu finden.

Diese Situation wird sich vermutlich bei den anhaltend hohen Zahlen an Infektionen noch weiter verschärfen, sodass die Gefahr droht, dass eine intensivmedizinische Versorgung schwierig wird. Folglich werden Patienten dann auf die Intensivstationen in andere Krankenhäuser verlegt, die freie Kapazitäten haben – unabhängig davon, ob das Krankenhaus eine Druckkammer hat. Dies ist mittlerweile gängige Praxis in den Krankenhäusern.

Ob die Patienten dann weiterhin in einer Druckkammer behandelt werden können, ist fraglich. Zusätzlich sollten die oft abgelaufenen Tauchtauglichkeitsuntersuchungen hinsichtlich des dann schwierigen oder gar fehlenden Versicherungsschutzes bedacht werden!

Wir möchten nicht, dass die Tauchaktivitäten wie im Frühjahr 2020 wieder auf Null heruntergefahren werden.

Vor diesem Hintergrund appellieren 

wir an Eure Vernunft:

• Ausschließlich Nullzeittauchgänge in moderaten Tiefen durchzuführen

• Tauchgänge mit zusätzlicher Sicherheit zu planen!

Gerade kalte Gewässer wie unsere Heimatseen bieten eine höhere Wahrscheinlichkeit für Dekounfälle.

Zu einem sicheren Tauchgang gehört auch, dass man sich selbst sicher sein kann, dass im Ernstfall eine adäquate intensivmedizinische Versorgung schnellstens möglich ist!

Unsere Autorin:
Dr. Heike Gatermann
Fachbereich Medizin

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