ALLES IM FLUSS
Valle Verzasca – Einfach mal treiben lassen. Unser zweites Sonderheft »Kaltwasser« sagt wo, wie und vor allem was man dazu alles braucht.
Valle Verzasca
Gebiet: Tal in den Tessiner Bergen, unweit der Stadt Locarno.
Bekanntester Tauchplatz: Ponte dei Salti, Römerbrücke
Sichtweiten: oft 20 m und mehr
Tauchtiefen: bis 7 m
Übernachtungen und Füllmöglichkeiten: Lavertezzo, Pension Posse
Infos zum Tauchen in der Schweiz:
https://www.cmas.ch/de/home/
Wenn wir das Wort Flusstauchen hören, folgt unweigerlich der Name Verzasca und alle, die schon dort waren, haben sofort die alte Römerbrücke im Kopf – die gar keine Römerbrücke ist: Die „Ponte dei Salti“, die „Brücke der Sprünge“, wie sie übersetzt heißt, wurde erst im 17. Jahrhundert erbaut und reizte schon viele zum Springen ins kühle Nass. Und kalt ist die Verzasca. Das Wasser entspringt den Tessiner Bergen und hat auch im Sommer gar keine Zeit, sich zu erwärmen. Schon die Fahrt zum Tauchplatz auf der „Via Valle Verzasca“ entlang des Flusses ist ein Genuss. Die Landschaft, die alten Häuser und immer wieder der Blick auf das glasklare, teils aquamarin, teils hellgrün schimmernde Wasser. So ruhig das Tal auch wirkt, so gefährlich wird es allerdings bei starken Regenfällen. Dann ist das Tauchen hier absolut tabu! Der Wasserstand und die Strömung können sich in wenigen Minuten komplett ändern und auch für erfahrene Taucher zum Problem werden. Grundsätzlich ist das Flusstauchen hier nichts für Beginner. Man muss stets sauber tariert sein und den Einstieg und Ausstieg gut planen. Zur Sicherheit wird der Ausstieg mit einem quer gespannten Seil gesichert und unter Wasser deutlich sichtbar markiert. Die Hilfe oder Einweisung von Ortskundigen ist hier dringend empfohlen. Der bekannteste Tauchplatz ist ein Becken unter der Römerbrücke. Die stetige Strömung hat über Jahrtausende die Granitblöcke glattgeschliffen und wunderschöne Formationen daraus gebildet. Eine traumhafte Unterwasser-Landschaft. Hier und da trifft am auf Forellen, die sich mühelos in der Strömung halten. An der Römerbrücke lohnt es sich, erstmal gegen die Strömung zu schwimmen. Knapp 200 Meter flussaufwärts wird die Strömung dann zu stark und man lässt sich zum Einstieg zurücktreiben. Man taucht ständig im Flachwasser – nur wenige Becken erreichen auch mal sechs bis sieben Meter Tiefe.
Aus unserem Sonderheft Kaltwasser
Unser Autor:
Frank Ostheimer
Kaltwasserexperte beim VDST Redaktionsleiter des Sonderheftes