PAUKEN FÜR LEHRER
LehrerInnen drücken die Schulbank – Vorstellung unterschiedlicher Schulsportprojekte für Lehrer
Aufgrund der schwindenden Mitgliederzahlen, vor allem bei Jugendlichen und Kindern in unseren Vereinen muss es für uns alle ein Ziel sein, genau für diese Altersgruppen attraktive Angebote zu schaffen, um unsere Sportart zukunftsfähig zu machen. Oberste Priorität sollte dabei natürlich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben. Schulen stellen hierbei ein interessantes Betätigungsfeld dar, da hier schnell große Gruppen angesprochen werden können. Diverse Beiträge, hier im sporttaucher aus unterschiedlichen Bundesländern haben bereits Anregungen und Tipps gegeben, wie beispielsweise Kooperationen mit Schulen geschlossen oder Tauchausbildung in Schulen, vom Flossenschwimmen bis zur Freigewässerausbildung im Meer, aussehen könnte. Viele Vereine haben allerdings aus unterschiedlichen Gründen Probleme bei der Umsetzung. Oft irritiert auch das komplexe und unflexible System Schule, wenn es beispielsweise um die zeitliche Terminierung von Schwimmbadzeiten für eine Tauch-AG oder die Zuständigkeit bei KollegInnen geht. Ein weiterer Ansatz könnte daher sein, die Lehrkräfte direkt in den Fokus zu nehmen, um das Thema Tauchen in die Schule zu tragen. Der große Vorteil daran ist, dass diese dann in Schulen auf ganz unterschiedlichen Ebenen als Multiplikatoren für unsere Sportart fungieren. Im Folgenden möchte ich kurz einige Projekte vorstellen, die am Albertus-Magnus Gymnasium in Kooperation mit unserem langjährigen Partner, dem ASV Süchteln umgesetzt wurden.
ABC-Tauch Weiterbildung als Weiterqualifizierung für Sportlehrkräfte
Der Sicherheitserlass für den Sportunterricht regelt klar, mit welcher Qualifikation welche Sportart unterrichtet werden darf. Um ABC-Tauchen zu unterrichten, wird beispielsweise in NRW gefordert, dass für SportlehrerInnen zusätzlich praktische und theoretische Kenntnisse im Umgang mit ABC Ausrüstung vorliegen. In einem Theorie- und Praxisseminar wurden die Sportlehrkräfte des Albertus-Magnus-Gymnasiums und LehramtsanwärterInnen des Zentrums für schulpraktische Studien Mönchengladbach in diesen Kenntnissen geschult. Neben unterschiedlichen Spiel- und Übungsformen standen theoretische Inhalte wie der Druckausgleich, der Wasser-Nase-Reflex oder Gerätekunde auf dem Plan. Wenn Sportlehrkräfte dieses Thema im Schulunterricht thematisieren, ist der Erstkontakt geschaffen und SchülerInnen vielleicht motiviert, diesen Sport im Verein weiter zu vertiefen.
Schnuppertauchevent für Lehrkräfte mit erlebnispädagogischem Hintergrund
Aufgrund der Auswirkungen der Corona Pandemie, aber auch anderen schulischen Belastungen, sind sportliche Ausgleichsaktivitäten wichtig und werden für Schulleitungen immer interessanter. Der besondere Charakter unserer Sportart eignet sich hierbei besonders, auch wenn der organisatorische und materielle Aufwand gewiss größer ist als bei anderen Sportarten. Es kann gut sein, dass die KollegInnen, die an einem solchen Schnuppertauchevent teilgenommen haben, auch weitermachen möchten und in einen Tauchverein eintreten.
Ausbildung für den Grundtauchschein
Nach dem gerade beschriebenen Schnuppertauchevent bildete sich am Albertus-Magnus Gymnasium eine Gruppe von neun KollegInnen, die weitermachen wollten. Da auch die Schulleitung das Projekt als sehr gewinnbringend ansah, konnte eine komplette Tauchausbildung im Rahmen einer Lehrerfortbildung umgesetzt werden.
Warum das Ganze?
Wenn es gelingt, LehrerInnen für den Tauchsport zu begeistern oder sie sogar zu Tauchern auszubilden, tragen sie den Tauchsport in die Schulen, beispielsweise wenn der Physiklehrer beim Thema Druck davon berichtet, wie er die Thematik selbst unter Wasser wahrgenommen hat. Die Tauchvereine wiederum haben einen „Fuß in der Tür“, was für zukünftige Projekte mit der Schule sehr gewinnbringend ist.
Unser Autor:
OStR Alexander Wojatzki
Schulsportbeauftragter des TSV NRW
Sport- und Geographielehrer
Ausbildungsleiter Tauchabteilung ASV Süchteln