HEIMAT IN DER FERNE

Nach gut 1.700 Kilometern aus dem Ruhrgebiet erreicht man die Halbinsel Peljesac in Kroatien und die Tauchbasis Žuljana von Dragan und seiner Familie. 


Diving Center Žuljana
Infokasten Steckbrief:
Wo:
Kroatien/Halbinsel Peljesac/Ort Žuljana
Wann: Mai bis Oktober
Preis: Eine Woche mit 10 Tauchgängen und 2er Belegung Appartement: ca. 560 Euro pP
Weitere Infos: www.divingcentrezuljana.com


Schon seit meiner Kindheit verbringe ich meine Urlaube in dem kleinen verschlafenen Ort Žuljana, so dass er meine zweite Heimat geworden ist und ich selbst ein Teil der Familie Lopin geworden bin. Bei der Tauchbasis Lopin wird von einem umgebauten Fischerboot aus getaucht, die Ausfahrten liegen im Umkreis von fünf bis 30 Minuten. Das absolute Highlight ist das 1944 gesunkene deutsche Torpedoboot S-57, welches in einer gut erreichbaren Sporttauchertiefe auf Sand liegt. Stolz reckt es auch heute noch die Zwillingsflak gen Himmel und drei Torpedos liegen gut sichtbar auf dem Oberdeck. Weitere Wracks sind auf Anfrage mit einer Tagestour erreichbar, unter anderem ein Zementfrachter und ein mittig zerbrochenes Landungsboot. Aber auch für Freunde des Nichtaltmetalls sind vielfältige Tauchspots vorhanden. Nahe dem Leuchtturm sind Gorgonien zu bewundern, welche stolz die offenen Polypen in die Strömung halten. Das Amphorenfeld, welches ich aus meiner Kindheit kenne, besteht leider nur noch aus Restscherben, aber selbst diese haben ihren Reiz. Unterhalb der Sporttauchergrenze existieren noch Amphoren, welche durch ein Gitter vor Diebstahl geschützt sind. Es gibt verschiedene Höhlen in der Umgebung und besonders lohnt sich ein Tauchgang in der Tropfsteinhöhle. Fischschwärme von Goldstriemen, Zweibindenbrassen und Mönchsfischen begleiten viele Tauchgänge in großer Anzahl. Die bunt bewachsenen Felswände beherbergen eine Vielzahl an Langusten, die neugierig ihre Fühler ausstrecken sowie Gabeldorsche, Muränen, Drachenköpfe oder auch Conger. Auch für die Makrofans hat das Mittelmeer viel zu bieten, denn mit geübtem Auge findet man verschiedenste Arten von Nacktschnecken. Beim Auftauchen entdeckt man regelmäßig Oktopusse, selbst einen Seeteufel haben wir hier schon gesehen. Für Freunde des Nachttauchens bietet sich ein Sprung ins Wasser an der Mole an. Hier kann man regelmäßig Bärenkrebse, Langarmoktopusse, Himmelsgucker, Springkrebse, Einsiedler, kleine Drachenköpfe finden und auch eine große Gruppe Knurrhähne haben wir hier schon gesehen. Im Ort Žuljana gibt es drei Campingplätze sowie eine Vielzahl privater Appartements. Auch die Tauchbasis Lopin vermietet verschieden große Appartements. Für die abendliche Stärkung gibt es im Dorf ein Restaurant und ein Bistro, welche sowohl landestypische als auch internationale Küche anbieten. Doch wir genießen abends die Kochkünste von Dragans Frau Žana und freuen uns über frisch gegrillten Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch jedweder Art und Hausmannskost. Bald eröffnet die Familie Lopin eine Konoba direkt über der Tauchbasis und wir sind uns sicher, dass viele Gäste den Weg hierhin finden werden. Auch an die Familie wird gedacht: man kann mit einem Semi-Sub der Tauchbasis die Unterwasserwelt trockenen Fußes erkunden. Für die Nichttaucher hat die Region auch einiges zu bieten und Tagestouren nach Split, Dubrovnik, Ston, Korcula, Mljet, die Bucht von Kotor (Montenegro) oder Mostar (Bosnien-Herzegowina) sind zu empfehlen. Abschließend bleibt zu sagen: Man kommt als Gast und geht als Freund!

Unsere Autorin: 
Sandra Häßler
begeisterte Finswimmerin und UW-Fotografin






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