MALEDIVEN
Die Malediven wandeln sich. Nur noch drei bis fünf Prozent aller Besucher sind Taucher. Das eröffnet neuen Möglichkeiten, dort seinen Urlaub zu verbringen. Denn wo wenig getaucht wird, ist man unter Wasser allein.
Tauchurlaube in maledivischen Resorts haben mittlerweile das Flair von gehobener Erholung. Das liegt daran, dass die meisten Urlauber primär Erholung unter Palmen mit Baden und Spa verbinden. Tauchen ist auf vielen Inseln ein fast exotischer Sport geworden. Das eröffnet gänzlich neuen Möglichkeiten für UW-Foto-und Videografen, aber auch für Genusstaucher. Die Tauchboote sind selten voll. Oft ist man mit drei bis vier anderen Gästen und zwei Guides allein auf dem Dhoni. Das ist Entspannung pur. Der Guide hat Zeit und Muße, denn er muss sich meistens nur um zwei oder drei Gäste kümmern. Entspanntes Tauchen wie man es nur noch selten vorfindet.
Das im Raa-Atoll gelegenen Meethupparu wird mit dem Wasserflugzeug angeflogen. An nahezu allen Tauchplätzen ist man allein wie auf einem fremden Planeten. Die der Insel vorgelagerten Tilas sind eine Wucht und Hotspots der besonderen Art. Steinfische, Fahnenbarsche, Süßlippen, Schildkröten, Schwämme, Stachelaustern und Anemonenfelder sind Teil einer besonderen UW-Welt, die allerdings bis zirka zehn Meter Tiefe geprägt wird durch stark beschädigte Riffe infolge des Klimawandels. Die dort beheimateten Lebewesen scheint das allerdings wenig zu stören. Die Fauna ist am Explodieren. Auch Haie vermehren sich wieder, seit sie nicht mehr gejagt werden.
Tauchen wie anno dazumal
Meedhupparu ist eine typische Foto-und Videografen-Insel mit VDST-Basis. Auf die Befindlichkeiten der tauchenden Gäste wird viel Rücksicht genommen. Strömungen und ein reiches Nahrungsangebot zieht Fisch in Massen an. Das Raa-Atoll ist ein Schwarmfischgebiet der Spitzenklasse. Manchmal verdunkelt sich die Sonne, so dicht schwimmen Füsiliere, Gelbstreifenschnapper und Zebrafische über einen hinweg. Dann segeln sie wie an der Schnur aufgereiht – Mantas, die Herren am Riff. Zwischen der Wasseroberfläche und zehn Meter Tiefe ziehen sie majestätisch an einem vorbei. Auch Schnorchler können sie beobachten, denn sie kommen so nah, das sich auch eine etwas mäßige Sicht nicht negativ auswirkt.
Die Insel ist bestens geeignet für nichttauchende Begleiter/innen, die Spa und ausgiebige Erholung suchen. Das mannigfaltige Angebot, lässt keine Langeweile aufkommen. Erschrocken registriert man, dass die Insel 460 Betten bereithält, die auch noch alle belegt sind. Vor Ort stellt man dann erstaunt fest, dass kaum jemand zu sehen ist. Wo sind die vielen Gäste geblieben? Des Rätsels Lösung: Sie verteilen sich so geschickt in Sport-und Wellness-Tempeln, am Strand, in diversen Bars und Pools, dass ihre Anzahl höchstens beim Abendessen in den Restaurants am Büffet wahrgenommen wird.
Unser Autor:
Herbert Frei
Infos:
Anreise
Mit dem Flugzeug von einem beliebigen Flughafen nach Male bzw. Hulhule. Dann geht es weiter mit dem Wasserflugzeug (ca. 45 min) nach Meedhupparu.
Unterkunft
Als Taucher macht es Sinn in der Nähe der Basis eine Unterkunft zu buchen. Dann muss man als Filmer oder Fotograf seine Ausrüstung nicht quer über die Insel tragen. Die Economy-Bungalows sind ausreichend luxuriös und großzügig gestaltet.
Verpflegung
Wie es sich für eine 4-Sterne-Insel gehört, sind die Mahlzeiten am Büffet üppig. Wer All-Inclusive wählt muss sich nicht mal Gedanken um den Wein machen. Das Angebot einschließlich Nachtisch-Büffet ist mehr als reichhaltig, so dass Abnehmen selbst bei drei Tauchgängen am Tag schier unmöglich ist. Auch an Vegetarier und Veganer hat man gedacht.
Buchung und Infos
7 Tage Meedhupparu im September/Oktober, Beach Villa, all inclusive, Wasserflugzeug-Transfer: 1.060 Euro pro Person; bei Direktbuchung 999 Euro.
Nicht eingeschlossen: Flug nach Male
Nicht eingeschlossen: Tauchen
Als Alternative bietet sich an: 1 Woche auf der Einheimischen-Insel Guraidhoo mit Halbpension inklusive 6 Tage non-Limit, Boot, Flasche, Blei für 999 Euro ohne Flug.