BERGWERK MILTITZ

Steckbrief: Bergwerk
Wo: Sachsen, 01665 Klipphausen
Warum: Cavern- und Höhlentauchen
Tiefe:  1 bis 40 m
Sicht: 5 bis 20 m
Online: www.kalkbergwerk.de 
Basis: www.tauchtreffdd.de
Pension: www.pension-manu.de


Kälte, Dunkelheit, der Weg nach oben durch Felsen versperrt! Eine andere Welt und trotzdem Anziehungspunkt für begeisterte Sporttaucher! 


Mitten in einer bezaubernden Landschaft im Landkreis Meißen kommt man in der kleinen Gemeinde Klipphausen nach einer Bahnunterführung zu einem Parkplatz, auf dem uns Peter Panitz, der Chef vom Tauchertreff Dresden und Höhlentauchausbilder, sehr herzlich begrüßt. Das Bergwerk, in dem wir gleich tauchen, hat eine Jahrhunderte alte Geschichte. Geologisch gehört die Gegend zum Schiefergebirge. Man findet unterschiedliche Tonschiefer und dazwischen eingelagerte Kalklinsen, aus denen unter Druck und Hitze Marmor wurde. Auch Silber wurde hier schon abgebaut, aber schnell wieder aufgegeben. Bergwerktauchen ist perfekt im Winter. Während draußen frostige Temperaturen für rote Ohren sorgen, ist es „im Berg“ mit konstant acht Grad Celsius fast schon mollig warm. Punkt neun Uhr öffnet ein Vertreter der Gemeinde die Pforte. Peter, Organisator des Bergwerkstauchens in Miltitz, checkt zunächst alle Tauchbrevets, ärztliche Atteste und Logbücher. Ausgebildete Höhlentaucher dürfen in Buddyteams selbstständig das Bergwerk erkunden. Taucher ohne Höhlenbrevet bekommen einen Guide für den Cavernbereich. Der See im Berg erstrahlt türkis mit glasklarem Wasser – doch wie wird es aussehen, nachdem dreißig Taucher den Einstieg passiert haben? Um es vorwegzunehmen – immer noch glasklar! Viele Taucher sind Stammgäste hier im Bergwerk und „haben es einfach drauf“ und selbst die Taucher, die Kurse machen können natürlich tarieren und beherrschen die notwendigen Flossenschlagtechniken. Mit der „Guided Tour“ betaucht man die „Sechs-Meter Sohle“. Diese führt im Halbkreis um den beleuchteten See im Innern. Ständig hat man an der Höhlendecke links den Eindruck, Teile des Sees zu sehen, aber es sind nur luftgefüllte Hohlräume, die von unten angestrahlt bizarr glänzen. Die fest verlegte Führungsleine ist mit Richtungspfeilen klar markiert – nach 15 Minuten Tauchzeit zeigen zwei entgegengesetzte Pfeile die Mitte der Strecke an – ab hier ist es zu beiden Ausgängen in etwa gleichweit entfernt. Fotomotive gibt es massenhaft – gleich nach den ersten Metern sehen wir an die Wand gelehnt, ein wirklich antikes Fahrrad – später eine Reihe von Werkzeugen und Eimer aus der aktiven Bergbauzeit. Die tieferen Stollen führen in Stufen bis in große Tiefen von rund 60 Meter Tauchtiefe. Hauptleinen gibt es nur an den zentralen Stellen. „Ich will hier kein UW-Museum, welches man wie bei einer Führung besuchen kann – es muss immer eine Herausforderung sein und bleiben. Die Taucher müssen sich ihre Wege selbst erarbeiten.“, sagt Peter Panitz zu seinem Projekt – soll heißen: Jeder soll sich seine Leinen selbst legen, um das Bergwerk zu erkunden.  
Mein Fazit: Es ist fast schon unglaublich, welche taucherischen Schätze es mitten in Deutschland gibt.

Die komplette Reise wurde selbst finanziert.

Unser Autor: 
Frank Ostheimer
TL4, Tauchtechnik, 
Tauchunfallanalyse






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