100x FACHWISSEN

Blue Economy ist der Weg, den der Economist für die Rettung der Ozeane vorschlägt. 



Die Welt retten, oder zumindest einmal die Weltmeere, ist ein gute Idee – und eine teure. Wie man es machen könnte, wissen viele, aber wie findet man jemanden, der die Idee finanzieren kann oder exakter definiert, bezahlen will?Ein allgegenwärtiges Problem und deshalb hat der Economist schon 2012 den World Ocean Summit ins Leben gerufen. Einen Kongress, an dem sich Politiker, Finanziers und eben Menschen mit Ideen treffen und austauschen. Ein Treffen, wo jeder angehört und ernst genommen wird und danach fachkundig über Möglichkeiten diskutiert wird. Letztendlich bringt es wenig, die Mantras vom Plastikmüll herunterzuleiern, ohne das Problem auch tatsächlich anzugehen. Plastikstrohhalme durch Glashalme zu ersetzen mag das Gewissen beruhigen, das Problem auf globaler Ebene bringt es leider nicht weiter. Schon letztes Jahr hat die Wirtschaftszeitschrift festgestellt, das die Industrienationen in Europa und Nordamerika ihren Plastikkonsum einschränken können, sollten, nein müssen! Das aber in derselben Zeit, wo „wir“ unseren Müll um 50 Prozent reduzieren, die Entwicklungsländer ihren Plastikmüll verzehnfachen werden. Und dabei sprechen wir von den Ländern, die schon jetzt gut  80 Prozent des weltweiten Plastikmülls erzeugen und eben keine Chance haben, ihn zu reduzieren, angesichts der Bevölkerungsexplosion und der Tatsache, dass aufgrund fehlender Infrastrukturen (Wasserleitungen) die Menschen das Trinkwasser in Plastikflaschen transportieren MÜSSEN. Fazit: Es braucht andere, bessere Ansätze, als sein Gewissen mit Glasstrohhalmen und Jutebeuteln zu beruhigen.Genau diese Ansätze werden im World Ocean Summit diskutiert und hoffentlich auch finanziert, denn wir reden von Millionen Dollar Investments, meist für etwas, das sich erst nach Jahrzehnten auszahlt und das die industriellen Geldgeber meist nur schlecht oder gar nicht für ihre Marketingzwecke nutzen können. Deshalb sind die Politiker vor Ort, denn letztendlich hat das Land, dem geholfen werden soll, immer das letzte Wort und manche Länder wollen sich nicht helfen lassen, wie das aktuelle Weltgeschehen zeigt. Zurück zum Geschäft: Am besten funktioniert ein Geschäft als sogenannte Win-Win-Aktion. Wenn es keine Verlierer gibt, ist allen geholfen. Diesen Weg möchte die Blue Economy beschreiten, denn aktuell gibt es einen Verlierer: unsere Weltmeere.Einen interessanten Ansatz hat die WIN Kooperation vorgestellt. Sie tingelt über die Ozeane und bietet Ländern mit einer Küstenregion ein lukratives Programm:  Wenn ein Land bereit ist, 30 Prozent seiner Gewässer unter Naturschutz zu stellen, finanziert die WIN Kooperation alle Maßnahmen um diese Regionen umzustrukturieren, zum Beispiel in eine Region mit einem nachhaltigen Tauch-Tourismus. Damit wäre allen geholfen, dem Land, den Menschen, die vom Meer leben, dem Meer selbst und sogar uns Tauchern. Drei Tage lang hatten wir die Möglichkeit, Protagonisten der Naturschutzverbände und der Industrie zu sprechen. Interviews zu führen und spannende Geschichten zu sammeln, die wir Euch in loser Reihenfolge vorstellen, hier im VDSTsporttaucher und „unplugged“ auch im DiveMaster .


Der DiveMaster war und ist das richtige Magazin zur richtigen Zeit. Vom Magazin für Tauchlehrer zum Wissenschaftsmagazin für die Hydrosphäre.Damals wie heute, weil es nichts Vergleichbares gibt: ausführliche Artikel, die fundiert in die Tiefe gehen. Unabhängig von Anzeigenkunden und am Puls der Zeit und der Abonennten. Nur so konnte das vergleichbar „kleine“ Magazin wachsen, in einer Zeit, in der die großen Zeitschriften massiv an Lesern und Glaubwürdigkeit? verloren. Wir wünschen dem Dive Master viel Erfolg für die nächsten 100 Hefte!

Weitere Infos:divemaster.de



Unser Autor:
Dietmar W. Fuchs
Wissenschaftsredakteur






Fünf Fragen an:
Dr. Friedrich Naglschmid
Verleger DiveMaster
VDST-sporttaucher: Friedrich, Du und Deine Frau Stephanie, ihr seid Verleger mit einer der größten Palette an Fachbüchern rund um den Tauchsport. Braucht es da überhaupt noch ein Fachmagazin?
Dr. Friedrich Naglschmid: Wenn man Geld verdienen will, ist ein Fachmagazin in der heutigen Zeit sicher der falsche Weg, aber nachdem das Internet und die sozialen Medien sich mit Fake-News und Selbstbeweihräucherung jedwede Glaubwürdigkeit nehmen, macht die Zusammenarbeit mit guten Journalisten und Autoren wieder Spaß?

sporttaucher: Spaß, reicht Euch das?
Friedrich: Nein, natürlich nicht. Wir haben auch eine Verantwortung den Autoren gegenüber und den Lesern, die unser Magazin immer mehr nachfragen, wissend, dass im DiveMaster Inhalte geboten werden, die sonst keiner bringen will oder bringen kann.

sporttaucher: Bringen kann? 
Friedrich:  Ja kann, wir müssen keine Rücksicht nehmen auf Anzeigenkunden.

sporttaucher: Weil niemand inseriert?
Friedrich:  Auch das. Wir haben immer noch den Nimbus klein zu sein, aber wer sich die Zahlen mal anschaut wird feststellen, dass es im Print keine großen Auflagen mehr gibt – mit Ausnahme Eures VDST-sporttaucher. Genau wie ihr werden wir direkt vom Leser finanziert – als Abo-Magazin und sind damit mehr dem Leser verpflichtet als dem Anzeigenkunden.

sporttaucher: Trotzdem wollen wir natürlich dem Tauchsport als Gesamtheit dienen und freuen uns über jeden Anzeigenkunden der hilft, dass es auch weiterhin Print-Magazine gibt.
Friedrich:  Das unterschreibe ich. Bleibe aber dabei, dass auch unsere Abonennten mit ihrem Abo-Beitrag klar zum Ausdruck bringen, dass sie ein journalistisch wie naturwissenschaftlich hochwertiges Magazin besitzen wollen und kein oberflächliches Überfliegen am Computer.

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