MITGLIEDERVERSAMMLUNG TRIFFT POKALSIEGER
Einmalig in Rostock: der Leistungssport trifft auf die Mitgliederversammlung 2019


Alljährlich macht sich ein Teil der deutschen und internationalen Finswimming-Gemeinde Anfang November zum „Internationalen Pokal der Hansestadt Rostock im Finswimming“ auf den Weg in die Rostocker Neptunschwimmhalle. Waren es Mitte der 1960er Jahre bei der ersten Auflage dieses Wettkampfes die Mannschaften aus Rostock, Liberec und Kiew, so geben sich heute bis zu 20 Spitzenteams mit weit über 100 Sportlern aus ganz Deutschland und vielen europäischen Ländern ein Stelldichein. In der Zeit des ermüdenden Grundlagentrainings im Herbst nutzen viele Athleten die Gelegenheit, auf den kurzen Wettkampfstrecken bis 400 Meter eine Abwechslung zu schaffen und gleichzeitig ihre Kräfte im internationalen Vergleich zu messen. So entbrennt jedes Jahr erneut ein heißer Kampf um den begehrten Gesamtpokal für das beste Team sowie um mehrere Pokale und Siegerchecks auf den Einzelstrecken. Die besondere Atmosphäre in der stimmungsvollen Halle können in diesem Jahr auch die Teilnehmer der zeitgleich stattfindenden VDST-Mitgliederversammlung hautnah erleben, wenn es wieder heißt: Pokalzeit in Rostock!

Unser Autor:
Hagen Engelmann
VDST-Instrukteur

Fünf Fragen an:
Heinz Blazynski
VDST-sporttaucher: Blaschi, Du warst selbst als erfolgreicher Wettkämpfer im Flossenschwimmen und Orientierungstauchen über fast drei Jahrzehnte im Verein aktiv und hast Dich als Vorsitzender um die Geschicke des Vereins gekümmert. In dieser Doppelfunktion warst Du maßgeblich an der Entstehung des „Pokals“ beteiligt. Wie kam es dazu?
Heinz: Wir waren damals eine kleine aktive und verschworene Truppe die sich zuerst im Rahmen des Seesports, dann aber zunehmend als eigene Sektion, dem Tauchen auch als Wettkampfsport gewidmet hat. Nachdem wir im damaligen Fischkombinat und der neu eröffneten „Neptunschwimmhalle“ eine feste Heimstadt gefunden hatten, entwickelten sich Training und Wettkampf zunehmend dynamischer. So bekamen wir in einem Wintertrainingslager im tschechischen Bozi Dar Kontakt zu gleichgesinnten Sportlern aus Ceska Lipa und Liberec. Hier entstand der Gedanke zu einem gemeinsamen Wettkampf, an dem dann auch unsere Freunde aus Kiew teilnahmen. Damals hätten wir nicht vermutet, dass sich daraus eine derart lange Tradition entwickeln würde.
sporttaucher: Heute erleben wir den „Pokal“ als sehr dynamischen Wettkampf
im Finswimming mit kurzen Strecken zwischen 50 und 400m. Welche Disziplinen bestimmten damals das Programm?
Heinz: Das Bild der Wettkämpfe hat sich inzwischen ja komplett gewandelt. In den ersten Jahren sind wir Wettkampfstrecken mit Duoflossen bis 1500 Meter geschwommen. Unterwasser wurde noch mit Rückengerät statt mit „Schiebepulle“ gestartet und es gab Apnoe-Slalomstrecken ebenso wie Seemannsknoten unter Wasser.
sporttaucher: Was sind die Höhepunkte, die den „Pokal“ auch heute noch ausmachen?
Heinz: Die Wertung der Wettkämpfe war von Beginn an eine Gesamtwertung für das beste Team. Dieser Wanderpokal ist nach wie vor heiß umkämpft. Über die Jahre sind verschiedene Einzelpokale hinzugekommen. Angefangen mit dem „Detlef-Meyer-Pokal“ der Herren über den „Pokal des Oberbürgermeisters“ für die Damen bis zum „Speed-Diving-Cup“ für die Sieger über 200 Meter DTG.
sporttaucher: Der Pokal lebt von seiner besonderen Atmosphäre. Was steckt dahinter?
Heinz: Zum einen finden die Wettkämpfe Freitagabend und Samstagnachmittag statt. Dann folgt am Abend immer eine stimmungsvolle Abschlussfeier aller Sportler, Trainer und Helfer. Zum anderen starten die Wettkämpfe am Freitag in einer abgedunkelten Halle nur mit dem Licht der Unterwasser-Scheinwerfer im Becken. Das schafft ein außergewöhnliches Flair!
sporttaucher: Und wie bist Du selber noch dabei?
Heinz: Nicht mehr aktiv in Organisation oder Durchführung. Da gibt es seit Langem ein perfektes Team. Aber als Zuschauer oder mal für eine Siegerehrung schaue ich jedes Jahr gerne wieder in die Halle.
Unser Interview führte Hagen Engelmann