GREEN FINS

GreenFins ist eine internationale Initiative der britischen Reef-World Stiftung in Partnerschaft mit dem Umweltprogramm (UNESP) der Vereinigten Nationen, um Korallenriffe durch umweltfreundliche Richtlinien zu schützen und zu erhalten. Im Mittelpunkt steht dabei die Aus- und Weiterbildung von Tauch- und Schnorchelzentren, die sich dem Schutz der Unterwasserwelt verpflichten. Seit der Gründung vor 15 Jahren ist GreenFins in elf Ländern unterwegs und hat fast 600 einzelne Partner im Wassersport und Tourismus. In den vergangenen Monaten wurden jetzt erstmals auf Initiative des Wassersportbereiches (CDWS) im Ägyptischen Tourismusverband Tauchbasen auf dem Sinai geschult. Zu diesen ersten GreenFins-Tauchbasen in Ägypten gehören auch die Gemeinschaftsbasis Sinai Divers /Werner Lau in Sharm El-Sheikh. Geleitet wird die Tauchbasis von Petra Röglin und Rolf Schmidt, die bereits vor mehr als 40 Jahren hier ihre ersten Riffbesuche machten und damit zu den erfahrensten Tauchpionieren des Sinai gehören. 

Fünf Fragen an: Rolf Schmidt

VDST-sporttaucher: Ihr gehört jetzt zu den ersten Tauchbasen, die den GreenFins Standard übernommen haben. Was hat Euch dazu bewogen mitzumachen?
Rolf Schmidt: Wir sind ja schon seit vielen Jahren den Riffschutz betreffend aktiv. Wir waren die ersten im Roten Meer die Partner von Reef Check wurden und auf unserer Basis in Dahab werden seit über zehn Jahren meeresbiologische Kurse im Verbund mit RSEC durchgeführt. Dass wir uns als einer der ersten Basen für das GreenFins Projekt beworben haben, ist die logische Folge.

sporttaucher: Wie wurden deine Mitarbeiter in Theorie und Praxis geschult?
Rolf: Wir wurden zusammen  mit drei weiteren Tauchbasen in Sharm el Sheikh für das Pilotprojekt von GreenFins ausgewählt. Am praktischen Beispiel wurden die GreenFins Standard auf der Basis, auf den Tauchschiffen, bei den Briefings und der Durchführung der Tauchgänge von den GreenFins Instruktoren unseren Guides und vor allem den CDWS Inspektoren vermittelt. Diese werden in Zukunft nach diesen Standards die Basen und Wassersportzentren prüfen und die Guides ausbilden. 

sporttaucher: Kann man denn auch als Tauchpionier, der du sicherlich bist, noch immer etwas Neues dazulernen?
Rolf: Ohne Zweifel, das gilt aber nicht nur für den Bereich Riffschutz. Es sind ja oft gerade wir, die seit Jahrzehnten Tauchbasen betreiben, die manchmal aufgerüttelt werden müssen, da man doch so leicht Opfer seiner Routine wird. Es sind vor allem unsere jungen Mitarbeiter und die neue Generation an Basisleiter/innen die uns antreiben und sagen, wo was verändert werden muss.

sporttaucher: Bislang war GreenFins in Ägypten nicht aktiv, aber im Roten Meer gibt es seit langer Zeit viele „Best Practice“ Beispiele durch den Nationalpark oder die HEPCA (Hurghada Environmental Protection and Conservation Association). Welche neuen Impulse erwartest du von GreenFins?Rolf: GreenFins ist eine internationale Organisation und als Mitglied einer solchen wird Ägypten in Zukunft auch international im Vergleich stehen. Und dadurch hoffentlich die entsprechenden Maßnahmen aktiver und vor allem effektiver ergreifen. 

sporttaucher: Du bist nicht nur im Roten Meer zuhause und kennst daher GreenFins auch von anderen Tauchregionen der Welt. Denkst du, dass die Initiative hier ebenso erfolgreich sein wird, wie im asiatischen Raum?
Rolf:  Das kann ich leider nicht objektiv beurteilen wie erfolgreich GreenFins in welchen asiatischen Ländern wirklich ist. Auf den Schiffen und den Resorts auf denen wir bisher unsere Touren in diesen Ländern durchgeführt haben waren die Maßnahmen und Vorgaben für den  Riffschutz sehr ausgeprägt. Wie es in den Städten und Dörfern aussieht, ist allerdings ein anderes Thema.

Die Crew der Sinai Divers, eine Gruppe erfahrener Tauchguides mit dem Wunsch nach mehr Umweltschutz

Unser Autor:
Prof. Dr. Ralph Schill
Fachbereichsleiter Umwelt & Wissenschaft


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