NORDMÄNNER

Erste gemeinsame TL1-Praxis-Prüfung auf Fuerteventura


Die VDST-Gruppe Nord ist die Ausbildungsgemeinschaft der Landesverbände Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Bereits 1992 startete die Zusammenarbeit im Ergebnis erster Übungsleiterseminare der Landesverbände. Der langjährige Ausbildungsleiter in Schleswig-Holstein, Werner Moritzen, machte den Vorschlag, dem Ganzen einen Namen zu geben: „VDST-Gruppe Nord“. Seitdem 2002 die ersten beiden Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern am Übungsleiterseminar teilnahmen, ist auch der LTV Mecklenburg-Vorpommern ein fester Bestandteil in der Gruppe. Einen Einschnitt gab es 2013 mit dem Ausscheiden Niedersachsens. Die Organisation der Trainerausbildung liegt in den Händen von Katja Altmann. Mit viel Leidenschaft und Herzblut hält Katja die Fäden des einwöchigen Lehrganges in der Sportschule Malente in den Händen. Unter ihrer Regie wurde die modulare Struktur der Ausbildung ebenso frühzeitig eingeführt wie die parallele Durchführung der Lehrgänge für das Gerät- und Apnoetauchen. Diese in der Trainerausbildung so erfolgreiche Kooperation animierte die Verantwortlichen zu weiterer Zusammenarbeit bei der TL-Theorie. Der erste Anlauf startete 2015 mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. Seit 2017 findet die TL-Theorie jedes Jahr mit der gesamten Gruppe Nord in Norderstedt statt. In diesem Jahr ist es erstmals gelungen auch den letzten „Baustein“ zu organisieren und eine gemeinsame TL1-Praxis-Prüfung auf Fuerteventura durchzuführen. Dafür bieten das VDST-Dive-Center „Deep-Blue-Diving“ ausgezeichnete Bedingungen und der Atlantik den perfekten Rahmen. So reisten im September elf Teilnehmer der Gruppe NORD, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie ein TL3-Assistent aus Brandenburg nach Fuerte. Sie wurden von Volker Berbig, einem der beiden Basenleiter und mir als Prüfungsleiter herzlich begrüßt. Das Ausbilderteam vervollständigten Jane Kortüm aus Schleswig-Holstein, Markus Brand (Ausbildungsleiter in Bremen) und Jan-Martin Manzek (stellv. Ausbildungsleiter in Mecklenburg-Vorpommern) sowie Antje Engelmann aus Rostock als unsere Ärztin. Am Ende der Woche konnten neun Teilnehmer ihre TL1-Urkunden in Empfang nehmen. Die VDST-Gruppe Nord erweist sich in der Ausbildung neuer Trainer und Tauchlehrer als lebendige und gut funktionierende Gemeinschaft von vier Landesverbänden und kann so vielleicht auch ein Modell für andere Landesverbände sein?

Deep Blue Diving Fuerteventura
VDST-Dive-Center seit 2003 
Motto: „Das Rote Meer ist der Zoo, der Atlantik die Safari!“
Leitung: Volker Berbig & Roland Mårtensson



Unser Autor:
Hagen Engelmann
Bundesausbildungsleiter 






Fünf Fragen an:

Werner Moritzen und Katja Altmann

Als ehemaliger Ausbildungsleiter im TLV Schleswig-Holstein hat Werner Moritzen nicht nur das Apnoetauchen vor 20 Jahren im VDST etabliert, sondern auch maßgeblichen Anteil am Zusammenschluss der norddeutschen Bundesländer zur VDST-Gruppe NORD. Katja Altmann ist seit vielen Jahren die engagierte organisatorische Leiterin der Trainer-C-Ausbildung und gleichzeitig auch die „gute Seele“ dieser Lehrgänge.

VDST-sporttaucher: Werner, seit fast 30 Jahren besteht die Zusammenarbeit der norddeutschen Bundesländer die inzwischen als VDST-Gruppe NORD ein fester Begriff für gute Ausbildung geworden ist. Wie kam es damals zu den Anfängen?
Werner Moritzen: 1991 war es für den TLV-SH das erste Trainer- C-Seminar überhaupt. Gute Referenten für Theorie und Praxis zu finden war damals wirklich nicht einfach. Niedersachsen war in dieser Hinsicht schon sehr viel weiter, so dass wir Unterstützung bekamen. Deren ÜL-Verantwortlicher Uli Hennecken war sehr kooperativ und so schmiedeten wir die Idee, dass es optimaler wäre, wenn die Landesverbände sich untereinander besser abstimmen, um Inhalt und Qualität auf einen optimalen Level zu bringen. Uli hatte den Draht zu Bremen und ich zu Hamburg. Aus dieser Idee entstand letztlich diese norddeutsche Gruppe.  

sporttaucher: Und wie hat sich die gemeinsame Ausbildung seither aus deiner Sicht entwickelt? Inzwischen ja auch mit etwas Abstand betrachtet, du hast 2004 die Ausbildungsleiter in die Hände deiner Nachfolger gelegt.
Werner: Ich bin unglaublich glücklich darüber, dass sich die viele Arbeit gelohnt hat. Natürlich sind inzwischen andere Menschen am Werkeln und auch der VDST hat vieles aktualisiert und verbessert, aber die Idee der Gemeinschaft in dieser Gruppe NORD ist geblieben und einige haben mit ihrer sagenhaften Ausdauer und Nachhaltigkeit diese Gemeinschaft immer wieder zusammengehalten.

sporttaucher: Katja, du bist seit 2006 verantwortlich für die Organisation und Durchführung der Trainer-C-Lehrgänge. Wie bist du damals zu dieser Aufgabe gekommen? 
Katja Altmann:  1992 war ich als Teilnehmer beim ersten von Werner geleiteten Lehrgang (damals noch ÜL F) dabei. Danach wurde ich von ihm angesprochen, ob ich ihn bei der Praxis-Ausbildung unterstützen wolle. Seitdem wuchs ich in den Lehrgang und übernahm zunehmend mehr Aufgaben.

sporttaucher: Wie siehst du die aktuellen Entwicklungen mit den gemeinsamen Tauchlehrer-Theorie- und-Praxis-Ausbildungen?
Katja:
Die insbesondere administrativen Aufgaben werden deutlich komplexer. Da macht es Sinn, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Es ist ein sehr tragfähiges Konzept daraus entstanden.

sporttaucher: Wenn ihr die lange Zeit in der Gruppe NORD in der Rückblende betrachtet, welche Highlights fallen euch da spontan ein?
Katja:  Das ausgepowerte Wohlgefühl, mit welchem die Teilnehmer aus der Woche Malente gehen sowie das Zusammenwachsen innerhalb der Gruppe und das Networking, welches im Lehrgang immer wieder entsteht.
Werner: Die Teilnehmer mit ihrem Ergebnis und ihrem häufig sehr positiven Feedback waren jedes Mal eine große Belohnung für uns. 

Das Highlight zusammengefasst als Spruch meinerseits worüber ich mich absolut freue: „Die Idee ist nicht verschwunden, sondern lebt und wächst immer weiter!“

Unser Interview führte
Hagen Engelmann*


* frisch gewählter Bundesausbildungsleiter im VDST!


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