HOCHFORMAT

Das Hochformat spielt in der gestaltung vieler UW-Fotografen eine untergeordnete Rolle. Doch das vertikale Bild hat seine Berechtigung. Vor allem in Tauchmagazinen. 


Alle Bildformate außer der quadratischen Darstellung, haben den Vorteil, dass man mit ihnen auch Aufnahmen im Hochformat machen kann. Man muss nur die Kamera in die vertikale Achse drehen, damit ein Hochformatbild entsteht. Warum das von vielen UW- Fotografen immer seltener gemacht wird, hat auch damit zu tun, dass die Monitore der PCs seit Jahren immer stärker in die Breite tendieren. Deren Format 16:9 ist mittlerweile die Regel. Die Folge ist, dass Hochformatbilder aufgrund ihrer auf diesen Bildschirmen zwangsläufig geringeren Darstellungsfläche bei Hobby- und Urlaubsfotografen kaum noch gefragt sind. Hinzu kommt, dass viele UW-Fotografen während des Tauchgangs gar nicht daran denken, das eine oder andere Motiv auch mal hochformatig abzulichten. Das Hochformat ist zudem in Bilderschauen etwas in Verruf geraten, weil wechselnde Formate, mal hoch, mal quer, für optische Unruhe sorgen. Wenn, dann sollten mehrere Hochformatbilder hintereinander gezeigt werden. Den Übergang kann man mit einem quadratischen Bild harmonischer gestalten. Aber wie gesagt, es wird kaum noch gemacht. 

Hochformatmotive
Das Hochformat ist meistens angebracht, wenn das Motiv hoch aufstrebend (z. B. Schilf, Korallenfächer, Wasserpflanzen) wächst bzw. vertikale Strukturen (Wracks, Korallenwände, Schluchten, Steilabbrüche) aufweist. Die hochformatige Bildgestaltung ist auch für Kompaktfotografen und Smartphone-Freaks eine erstrebenswerte Option. Im Nah- und Makrobereich ist das Handling zur horizontalen Bildgestaltung etwas schwieriger umzusetzen. Insbesondere, wenn man mit nur einem Blitz arbeitet und diesen nicht ordentlich positioniert. Dann drohen störende Schlagschatten. Das gilt auch für die Bildgestaltung mit zwei Blitzgeräten. Denn das richtige Ausrichten ist Voraussetzung für eine harmonische-vertikale Ausleuchtung. Wenn die Blitzgeräte horizontal seitlich positioniert sind und Sie die Fotogerätschaft ins Hochformat drehen, sitzt ein Blitzgerät unten und das andere oben. Dann muss die Leistung des unteren Blitzgerätes mitunter um ein bis zwei manuelle Stufen gedrosselt werden und der obere Blitz muss eventuell sogar verstärkt werden. Beispielsweise, um den Hintergrund aufzuhellen. Macht man das nicht, kommt es bei Nahaufnahmen mitunter zu einer Überbelichtung im Frontbereich. Auch mit der TTL-Blitzbelichtung wird es nicht immer so, wie man sich das erhofft. Beim Blitzen im Hochformat ist Nachdenken erforderlich. Die beste Blitzposition bei Hochformataufnahmen ist wie im Querformat die seitliche Position der Blitzgeräte. Aber das erfordert bei schnellen Schwenks einen ausgefeilten und versierten Geräteumgang. Die Blitzgeräte müssen sich an langen Armen absolut easy in die gewünschte Position bringen lassen. Hilfreich wäre in diesem Fall eine Halteschiene mit Schwenkmechanismus. Dann könnte man die horizontale Blitzposition beim Fotografieren von hochformatigen Bildern so lassen. Leider werden solche Accessoires kaum noch irgendwo angeboten. Zumindest nicht für große und schwere Fotogerätschaften. Vertikale Bildgestaltungen bieten sich primär an Riffen mit ausgeprägten Korallenwänden an. Aufpassen, dass der Himmel – wenn er aufs Bild kommt – nicht zu hell wird. Das passiert häufig bei Verwendung von Fisheye-Objektiven. Dann die Blende moderat schließen, die Verschlusszeit verkürzen, die ISO-Zahl herunter drehen und mit dem oder den Blitzgeräten manuell mit angepasster Blitzleistung den Vordergrund bzw. das nach oben strebende Motiv aufhellen. Zwei oder drei Versuche können erforderlich sein.

Merksätze
* Auf der Suche nach Motiven, immer überlegen, ob man diese besser horizontal oder vertikal aufnehmen sollte.
* Wenn es sich um mobile Motive handelt (Fische), die Blitzgeräte vorher ausrichten.
* An festsitzenden Motiven (Schwämmen, Korallen) kann man die vertikale Bildgestaltung gut üben.
* Wer mit einem 45°-Schrägsucher am UW-Gehäuse arbeitet, muss diesen entweder so drehen, dass man vertikal hineinschauen kann oder die Fotogerätschaft muss zirzensisch geschwenkt werden. 
* Auf Monitoren wirken hochformative Bilder nicht so gut wie quer gestaltete. Das Bildformat 16:9 (TV-Format) ist für vertikale Ansichten wegen seiner extremen Proportionen nur bedingt geeignet. * Hochformatige Bilder benötigt man häufig in Printmagazinen. Unter Umständen auch für den Titel.



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