NEU AUFLAGE
Größer, besser, luftintegriert? Ja! Teurer? Leider auch. Ob sich das Upgrade lohnt, weiß Tessen von Glasow.
Garmin hat zwei Jahre nach dem ersten Tauchcomputer nachgelegt. Der Mk1 bekommt einen großen Bruder, den Mk2. In der Variante Mk2i hat er sogar Luftintegration mit einer neuen Technologie, der Sender arbeitet mit Ultraschall. Leider sind die Sender erst Anfang 2021 verfügbar, daher haben unsere ersten Testtauchgänge mit der nicht luftintegrierten Variante stattgefunden. Garmin sortiert sich mit seiner Mk2-Serie an das obere Ende der Preisskala ein. Das Gerät hat eine UVP von 1.499,99 Euro, der Sender schlägt noch einmal mit 399,99 Euro zu Buche. Dies ist zum Teil den verwendeten Materialien (Edelstahl, Saphirglas) geschuldet. Ob das am Markt allerdings in dieser Größenordnung akzeptiert wird, bleibt abzuwarten. Wer mich kennt, weiß, dass ich gegenüber Tauchcomputern im Uhrenformat sehr skeptisch bin, denn die Ablesbarkeit ist für mich ein Hauptkriterium in der Bewertung von Tauchcomputern. Und Computer in Uhrengröße haben hier bauartbedingt nun mal nur eingeschränkte Möglichkeiten. Aber man muss Garmin in diesem Punkt attestieren, dass sie aus dem Möglichen (fast) das Beste herausgeholt haben. Das Display ist um gut 30 Prozent größer als beim Mk1 – das macht sich sehr deutlich bemerkbar. Wenn Garmin nun die Möglichkeiten des farbigen Displays noch besser nutzen würde und wichtige Daten, wie beispielsweise Warnungen deutlich farbig hervorheben würde, dann wäre das toll. Unter Wasser kann man zwischen drei Displayvarianten wählen: Zwei mit unterschiedlich vielen Informationen, so kann man je nach Sehschärfe jenes wählen, das von der Zahlendarstellung in der Größe am besten passt. Ein weiteres mit einem Kompass und den wichtigsten Daten. Der Wechsel kann auf drei Arten vorgenommen werden: durch Nutzen der Tasten, durch jeweils zweimaliges Klopfen auf das Gehäuse und durch ruckartiges Bewegen (Drehen) des Handgelenks. Ich empfehle die Klopfvariante, die funktioniert einwandfrei und einfach. Die ruckartige Bewegung hat zumindest bei mir nicht immer so richtig geklappt. Und irgendwann tut das Handgelenk weh…Die Anordnung der Daten im Display und Trennung mit Strichen ist sehr gut gelöst und macht das Ablesen einfach. Der Mk2i lässt sich sehr einfach mit der kostenfreien App Garmin Diver verbinden und auslesen. Somit kann man definitiv sagen, dass sich diese Neuauflage lohnt, nur das Testen des Senders fehlt noch.
Unser Autor:
Tessen von Glasow
taucht seit über 30 Jahren und hat immer mindestens einen Tauchcomputer zum Testen dabei.