DER VDST UND DIE WELT
Fünf internationale Dachverbände, 17 Landesverbände und 13 Ausbildungsorganisationen werden in dieser Übersicht genannt. Das ist ganz schön verworren. Unser Präsident für Verbandsentwickling, Alexander Bruder, bringt Klarheit ins System.
Die meisten von uns sind im Verein und fühlen sich wohl. Der Vereinsvorsitzende, die Trainer, Ausbilder und viele freiwillige Helfer sorgen für ein vielseitiges Angebot. Und dann gibt es noch den VDST. Für viele besteht die einzige Aufgabe des Verbandes darin, Tauchscheine auszustellen und eine qualifizierte Versicherung zu bieten. Irgendwo dazwischen arbeitet der Landesverband. Aber was machen die eigentlich alles? Und wofür brauchen wir das alles? Dein Verein ist Mitglied im VDST, im Landestauchsportverband und im Landessportbund – siehe Editorial.
Die Landestauchsportbünde
Der Landestauchsportverband kümmert sich um die Vertretung aller Tauchvereine im Bundesland und im VDST. Er bietet Trainer- und Tauchlehrerausbildungen und Weiterbildung in vielen Bereichen an.
Die CMAS
Der Weltverband des Sporttauchens ist die CMAS – den kennt Ihr alle. Da sind wir, der VDST, Mitglied. Wir sind nicht einfach nur Mitglied, sondern wir haben die CMAS 1959 mitgegründet. Aktuelle Präsidentin ist Anna Arzhanova. Im Board of Directors, vergleichbar mit unserem Vorstand, ist aber auch Dr. Uli Wolf vom VDST aus Deutschland. Die CMAS kümmert sich um Leistungssport, umweltverträgliches Tauchen, vergibt aber auch Lizenzen in der Tauchausbildung. Der VDST ist die einzige deutsche Föderation und darf daher Taucherinnen und Taucher in Deutschland oder mit Wohnsitz in Deutschland nach CMAS-Standards zertifizieren.
CMAS Europe
Als kontinentale Organisation ist die CMAS Europe aktiv. Auch da sind wir Mitglied. Die CMAS Europe soll sich um die Belange des Tauchsports in Europa kümmern. Dort ist Ronny Margodt der Präsident und Michael Frenzel als VDST-Vertreter, der Generalsekretär. Wie auch in der CMAS sind wir in der CMAS Europe noch in vielen weiteren Gremien aktiv.
CMAS Germany
Und es gibt die CMAS Germany. Das ist aber kein eigener Verband, sondern eine Marke des VDST, mit der wir CMAS Lizenzen an Lizenznehmer vergeben, die ebenfalls die Qualität des CMAS anbieten möchten und um die Ideen der CMAS auch außerhalb des VDST zu verbreiten. Die hohe Qualität stelle wir über Audits sicher. Folgende Organisationen sind in der CMAS Germany vertreten: DLRG, EDA, FST, IAC, ICMC, IDA, VDTL, VEST, VIT. Der Anbieter SUB ist seit Jahresanfang nicht mehr dabei. Das bedeutet, dass die Tauchlehrer von SUB seit Beginn des Jahres keine CMAS-Germany-Tauchlehrer über SUB sind und keine Brevets nach CMAS Germany Standard mehr ausstellen dürfen. Bestehende Taucher-Brevets behalten natürlich ihre Gültigkeit.
European Underwater Federation
Eine besondere Rolle spielt eine weitere Organisation, der der VDST angehört: Die European Underwater Federation (EUF). Das ist eine Non-Profit Organisation, die sich um die Normierung der Tauchausbildung kümmert. Sie steht in Kontakt zur CEN, das europäische Normungsinstitut und der ISO, dem internationalen Normungsinstitut. Sie übernimmt im Auftrage des Instituts „Austrian Standards“ die Zertifizierung von Tauchausbildungen nach den ISO Normen. Derzeitiger Präsident ist Marc Caney von PADI und Steffen Scholz, VDST Mitglied, ist ein Vorstandsmitglied. Weil die Normierung so wichtig ist, haben wir die German Diver Licence und das DTSA nach ISO zertifizieren lassen. Das Brevet ist durch diese Zertifizierung weltweit gültig und anerkannt. Das DTSA oder Deutsche Tauchsportabzeichen ist die Lizenz, die unsere Tauchlehrer in unseren Vereinen bisher ausgegeben haben. Neu ist nur der Name German Diver Licence (GDL). Das ist eine Lizenz des VDST, die unabhängig von der CMAS Lizenz auch an Nicht-Deutsche im Ausland vergeben werden kann. Die Ausbildung der GDL schließt die Standards der CMAS ein und jedes Mitglied in unseren Vereinen bekommt automatisch German Diver Licence und CMAS Lizenz zusammen, wenn es dafür ein CMAS Äquivalent gibt.
RSTC Europe
Die RSTC-Europe ist ein Verband der kommerziellen Tauchsportanbieter. CMAS- und RSTC-Europe sind die Input-Geber für die EUF. Präsident des RSTC Europe ist Oliver Mielke aus dem IAC. Schauen wir uns am Beispiel der IAC die kommerziellen Verbände an: Der IAC ist Lizenznehmer der CMAS-Germany. Er verkauft neben den eigenen Brevets auch CMAS Brevets, lizenziert durch uns. Der IAC ist Mitglied in der EUF und im RSTC. PADI und SSI als andere Beispiele verkaufen nur eigene Brevets und sind Mitglied in der EUF und im RSTC. Sowohl der IAC also auch PADI und SSI haben ihre Ausbildung zertifizieren lassen. Und dann gibt es noch zahlreiche kleinere Anbieter. Teilweise sind diese Anbieter Mitglied im RSTC, haben aber keine ISO Zertifizierung. Das heißt nicht, dass die Ausbildung automatisch schlechter ist – die Qualität ist nur nicht geprüft.
Fazit: Der VDST stellt mit seiner zertifizierten Tauchausbildung und unserer Vereinsstruktur eine hohe Qualität sicher. Das hebt die Ausbildung im VDST und bei unseren Lizenznehmern von anderen Mitbewerbern hervor. Euch als Vereinsmitgliedern stellen wir durch das hier beschriebene Netzwerk eine anerkannte Ausbildung sicher. Ihr könnt problemlos weltweit Eure Tauchgänge durchführen.
Unser Autor:
Alexander Bruder
Vizepräsident Verbandsentwicklung