ZWISCHENWELTEN

Eine Welt zwischen Weiß und Blau. Der VDST Eistauchkurs in Grönland.


Steckbrief Arktis:
Wo:
Tasiilaq, Grönland
Wann:
  von März bis April
Warum: Eindrücke, die man nie vergisst
Besonderheiten: Eisbergtauchen, Hundeschlittentouren, arktisches Tierleben, gigantische Winterlandschaften
Preis: 1 Woche im Doppelzimmer  € 3.750,– incl. Tauchen, Luft, Blei, Frühstück, Abendessen, Hilfe bei der Reiseplanung, excl. Anreise/Flüge (ggf. mit Hotelzwischen-Übernachtungen)
Weitere Infos: northern-explorers.com


Obwohl ich schon Eistaucherfahrung gesammelt hatte, sollte mich ein Eistauchkurs auf dem neusten Stand bringen. Dies ist zum Glück im VDST und seinen unterschiedlichen Landesverbänden kein Problem und so hatte ich schnell einen Eistauchkurs gefunden, der mich bestens auf das eisige Nass vorbereiten konnte. Nach einer nicht zu unterschätzenden Anreise erwartete uns vor Ort Sven Gust, der Reiseveranstalter von Northern-Explorers, und begleitete uns in unsere gemütliche Unterkunft in Tasiilaq, der östlichen Hauptstadt von Grönland. Nachdem wir an einem entfernten Fjord die ersten Tauchgänge in recht trüben Wasser gemacht hatten, entschieden wir uns, an einem Eisberg im zugefrorenen Fjord, direkt vor Tasiilaq zu tauchen. Die Inuit hatten im Vorfeld mit den Motorschlitten unser Tauchequipment zum Eisberg transportiert, der zirka 2,5 Meter aus dem Eis ragte. Die Sicht war mit 20 bis 25 Meter sehr gut und der Eisberg zeigte mit all seinen Furchen und Einbuchtungen seine ganze Pracht. Die Wassertemperatur betrug minus 1,5 Grad so dass sich, trotz Heizweste und Heizhandschuhen, die Kälte schnell bemerkbar machte. Wir bildeten Dreier-Teams, zwei Taucher mit Sicherungsleine und ein dritter, der am Eisloch das Tauchteam absicherte. Sven achtete immer darauf, dass wir alle Sicherheitsregeln einhielten. Die Tauchgänge dauerten zwischen 30 und 45 Minuten, was bei den Temperaturen gut zu händeln war. Zwischen den Tauchgängen wurde der Eisblock um die erste Stufe aufgetaut und die Flaschen gewechselt, so dass wir immer mehrere Tauchgänge am Tag machen konnten. Leider setze ein Schneesturm ein, der uns für die nächsten zwei Tage das Tauchen unmöglich gestalten ließ und unseren Bewegungsradius stark einschränkte. Dies machte uns bewusst, dass wir keine Pauschalreise nach Ägypten an eine Tauchbasis mit Liegestuhl, sondern mehr eine Expedition in eine unberechenbare Region gebucht hatten. Der Transfer von Mensch und Technik wurde von Sven immer perfekt mit Hilfe der Einheimischen, entweder mit Motor- oder mit Hundeschlitten organisiert. Unter Wasser hofften wir zwar immer dem berühmten Grönlandhai zu begegnen aber es blieb dann doch nur bei einigen Quallen die sich bei den eisigen Temperaturen wohl zu fühlen schienen und kleineren Fischen, die sich in den Furchen des Eisberges aufhielten. Am letzten Abend dann, wurden wir noch mit einem grandiosen Naturschauspiel belohnt, die Nordlichter zeigten sich von ihrer schönsten Seite, malten grüne und rötliche Bänder an den Vollmondhimmel und tauchte die schneebedeckte Landschaft in ein magisches Licht.

Unser Autor: 
Achim Pütz
Leidenschaftlicher Kaltwassertaucher und Fotograf










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