ZEITREISE COSTA BRAVA
Tauchen an der Costa Brava kann auch für Einsteiger so schön sein wie vor dreißig jahren, besonders mit einer Taucheruhr im Gepäck.
Costa Brava
Infokasten Steckbrief:
Wo: Mittelmeer, Golf von Roses
Wann: Ende Mai bis Ende September
Warum: Weil gute Tauchspots keiner Fernreise bedürfen
Besonderheiten: Morgens Tauschen, Mittgas Kultus, Abends Kulinarik
Preis: 1 TG = € 40,– / 10 TG = € 350,–
Weitere Infos: www.scubaalegre.com
Fremdsprachen haben ihre Tücken. Vor allem dann, wenn das gleiche Wort in einer anderen Sprache eine völlig andere Bedeutung hat. Costa Brava ist nicht die nette, sondern die wilde Küste. Wobei es dort auch sehr nett ist. Um das zu erkunden, haben wir unsere Zelte am Golf von Roses aufgeschlagen. Wobei „Zelte aufschlagen“ durchaus wörtlich gemeint ist. Unser Quartier war der Campingplatz „La Balena Alegre“ in St. Pere Pescador. Gepflegte Anlage, Palmen, direkter Strandzugang – und eine angeschlossene Tauchbasis. „Scuba Alegre“ bietet vom Schnuppertauchen bis zum Instructor-Kurs für jedes Niveau die richtige Herausforderung. Mit zwei Booten werden täglich die verschiedenen Tauchplätze angesteuert. Und da sich – wie wir alle aus dem Navigationskurs wissen – die Oberflächentopographie unter Wasser fortsetzt, gibt es Steilwände, Canyons, Tunnel und Höhlen. Besondere Highlights sind Tauchgänge in den Naturschutzgebieten am Cap des Creus und den Medes-Inseln. Auch wenn sich natürlich nicht die subtropische Farbenpracht bietet, hält die Unterwasserwelt einiges bereit: Barrakudas, Zackenbarsche, Oktopusse und Wände voller Gorgonien. Apropos Farbenpracht:
Da kann man ja auch selbst für sorgen. Immer dabei war die leuchtend orangefarbene VDST-Uhr. Für jemanden wie mich, der bisher nur mit Tauchcomputer getaucht ist, war das zunächst ungewohnt, denn Tauchen mit Uhr und Tiefenmesser will geplant sein. JoJo-Tauchgänge müssen ausfallen, das Ziel des Tauchganges nebst Tiefe steht im Vordergrund. Aber gerade bei flachen Küstentauchgängen einfach die Tauchzeit oder die drei Minuten für den Sicherheitsstopp ablesen zu können – daran kann man sich nicht nur schnell gewöhnen, es ist auch sehr komfortabel. Und da viele Tauchgänge auf bekannte Tiefe führen, kann die 90er-Regel zur Anwendung kommen: 90 minus doppelter Tiefe = Nullzeit.
Für den Tauchgang zum Wrack der „Reggio di Messina“ bedeutet das: 90 minus zwei mal 30 (Tauschtiefe) = 30 Minuten minus fünf Minuten Sicherheitsstopp auf drei Meter bedeuten 25 Minuten, um durch die Frachträume zu betauchen und den abgesprengten Mast in der Umgebung zu suchen. Wenn die Tiefe bekannt ist braucht man nicht einmal mehr einen Tiefenmesser.Die Taucheruhr reicht. Darüber hinaus ist unsere VDST-Uhr absolut alltagstauglich: Auf dem Zeltplatz, beim Sport und beim abendlichen Flanieren.
Stichwort Flanieren: Das ist das Großartige an der Costa Brava: Für tauchfreie Tage (oder nicht-tauchende Begleitungen) bieten sich viele Ausflugsmöglichkeiten. Cadaqués, Figueres, Girona, Begur – jede Stadt ist eine Reise wert. Auch Barcelona ist als Tagesausflug machbar (wenngleich das der Stadt niemals gerecht wird). Und dann natürlich noch die spanische Küche … Costa Brava, das ist wirklich eine nette Küste.
Unser Autor:
Manuel Goerke
taucht erst seit vier Jahren – und schätzt klassische Tauchgebiete
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