SPIELPLATZ

Indoor Serie:
„Draußen zu kalt zum Tauchen“, konnte man in den letzten  Wochen kaum feststellen. Das Gegenteil war der Fall. Oft war es einfach zu warm oder die Seen mit Badegästen gestopft. Eigentlich die beste Zeit für erholsame Tauchgänge in Indoor-Tauchzentren – dachte sich unser Autor Uli Drees und hat in diesem Sommer mehrere europäische Tauchtöpfe besucht – was uns zu dieser Serie veranlasst hat – die auch im kommenden Winter gut passt.

Tauchrevier Gasometer

Auf dem Gelände des stillgelegten Thyssen-Hochofenwerks Duisburg-Meiderich befindet sich seit 2001 das TauchRevier Gasometer. 


Gasometer
Infokasten Steckbrief:
Wo
: Duisburg
Wann: Ganzjährig geöffnet, öffentlicher Tauchbetrieb am Wochenende
Warum: Europas größtes Indoor-Tauchbecken in ehemaligem Gasometer 
Besonderheiten: 13 Meter Tauchtiefe und bis zu 25 Meter Sichtweite mit betauchbaren Flugzeugen, Autos, Schiffswracks und mehr
Preis:  26,00 Euro für Tageskarte zzgl. Flaschenfüllung, 0,50€ pro Liter Flaschengröße.  
Weitere Infos: www.tauchrevier-gasometer.de


Der Gasometer steht wie die übrige Industrieanlage des Landschaftsparks Duisburg-Nord unter Denkmalschutz und ist Europas größtes Indoor-Tauchbecken.In rund 21 Millionen Litern Wasser kann man bis auf 13 Meter hinabtauchen. Mit einem Durchmesser des Gasometers von 45 Meter ergibt sich eine Wasseroberfläche von rund 2000 Quadratmeter und hat fast die Größe eines halben Fußballfeldes. Damit ist ausreichend Platz für Taucher und viele interessante Exponate unter Wasser vorhanden. Gespeist wird das Tauchbecken hauptsächlich durch natürliches Regenwasser, welches gesammelt und in den Gasometer eingeleitet wird. Frischwasser ließe sich bei Bedarf dazu füllen, doch das ist nur sehr selten notwendig. Der Name „Indoor-Tauchbecken“ heißt aber nicht automatisch, dass man warmes Wasser vorfindet. Die Temperaturen schwanken zwischen 7 Grad im Winter und bis zu 26 Grad im Sommer, ähnlich wie in einem Freiwasser. Es ist also kein Fehler einen guten Kälteschutz mitzubringen. Ideal ist 

e

in Trockentauchanzug, für abgehärtete kann auch ein Nassanzug mit Eisweste ausreichen. Die Tauchbasis befindet sich nur wenige Meter entfernt auf der anderen Straßenseite und ist im ehemaligen Dienstgebäude einer LKW Waage eingerichtet. Hier sind Anmeldung, Füllstation, Toiletten, Duschräume und Ausgabe der Leihausrüstung, sofern man nicht komplett ausgerüstet ist. Werkstattservice steht ebenso zur Verfügung und sollte eine Revision der Atemregler notwendig sein könnte diese hier durchgeführt werden. Für das Dekobier gibt es einen Getränkeautomat und am Wochenende wird mit Würstchen oder Suppe für das leibliche Wohl gesorgt. Wer hier einmal abtauchen möchte informiert sich über die Öffnungszeiten am einfachsten über die Web Seite. Ein öffentlicher Tauchbetrieb ist nur am Wochenende möglich, an anderen Tagen der Woche ist die Basis für Ausbildung geöffnet, die im TauchRevier nach SSI Richtlinien stattfindet. Die Anmeldung zum Tauchtag erfolgt telefonisch und nach Vorlage der üblichen Unterlagen wie Brevet und Gesundheitsnachweis kann man seine komplette Tauchausrüstung mit Hilfe eines Handkarren zum Gasometer bringen. Dort angekommen sucht man vergebens nach einem hochkomfortablen Aufzug. Bedingt durch die Auflagen des Denkmalschutzes findet man am Gasometer keinen unnötigen Schnickschnack. Die einzig moderne Einrichtung ist hier eine Filteranlage zur Desinfektion des Wassers. Ansonsten überwiegt der Charme dieser alten Industrieanlage. Die Ausrüstung lädt man in einen Drahtkorb, der als Lastenaufzug seine Dienste tut und dann geht es über die außen liegende Treppe hoch zur Einstiegsplattform. Von dort oben lässt sich der Korb per Motorwinde hinaufziehen.Fertig aufgerödelt und nach dem Buddy-Check geht es nun hinab zu Flugzeugen, Autos, Schiffswracks, Überresten alter Industrie und weiteren Exponaten, die betaucht werden können. Eine Beleuchtung sorgt dafür, dass man zur Orientierung nicht unbedingt eine Lampe mitführen muss, denn nach kurzer Eingewöhnung findet man sich hier auch ohne Licht zurecht. Die Sichtweite kann bis zu 25 Meter betragen.

Unser Autor: 
Ulrich Drees
VDST 080069000870
CMAS *** Verein: DUC Düsseldorf






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