TAUCHERGLÜCK

Unglaublich aber wahr: ein neuer Tauchsee mitten in Deutschland eine Stunde von Frankfurt/Main entfernt und über 50 meter tief!  – Hunsfels-Tauchen in Stromberg – 


Rüdiger Otto, Tauchlehrer und Lehrtaucher der DLRG, hat den See gepachtet und mit seinem Sohn Johannes und einem kleinen Team den Tauchbetrieb übernommen – ganzjährig – mit zwei Ruhetagen dienstags und mittwochs. „Eigentlich wollten wir schon viel früher öffnen – doch Corona hat auch uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, so Rüdiger. Aktuell dürfen 40 Taucher gleichzeitig auf das Gelände – hierfür stehen 20 „Rödeltische“ in deutlichem Abstand bereit. „Wir werden aber auch nach Corona die Zahl begrenzen – ich will nicht, dass den Tauchern beim Anstehen schon die Lust aufs Tauchen vergeht“, so Rüdiger weiter. Schon von oben lässt das klare, an den Rändern bläulich schimmernde Wasser Taucherherzen schneller schlagen – nach dem Sprung vom Schwimmponton sieht man die ersten Steilwände. Direkt unter dem Ponton ist eine große Übungsplattform auf 6 Meter Tiefe schwebend befestigt. Zu Seemitte überquert man die alte Straße und ist in wenigen Minuten schon auf über 40 Meter. Trimix Taucher dürfen tiefer, zur Sohle  – auf rund 53 Meter. Dies eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Trimixausbildung im VDST. Bisher musste man aus der Mitte Deutschlands zum Bodensee, nach Hemmoor oder zum Wildschütz fahren, um für die VDST Trimix Ausbildung über 50 Meter tiefe Tauchgänge machen zu können – nun geht das auch hier! Der VDST Fachbereich Ausbildung wird den See sicher nutzen – wir planen gerade eine Praxisfortbildung für VDST TL3 mit mehreren Stationen quer durch Deutschland – in Hemmoor, am Bodensee und sicher auch ein See in der Mitte Deutschlands. Aber der See gibt noch viel mehr her – Reste des Steinbruchs sind überall zu sehen – Schilder, eine Ampel, Stromanschlüsse und Werkzeuge. Ein Anker erinnert an den ersten Tauchgang von Rüdiger im See – nachdem der Steinbruch geschlossen und eine beim Sprengen verletzte Grundwasserader den See schnell flutete. Diese Wasserader und der ständige Zustrom sorgen auch dafür, dass der See im Winter nicht zufriert. Im Flachwasser lädt ein grüner Teppich zum Verweilen ein und „verkürzt“ für manche Taucher die Deko- viele Barsche, zum Teil in beachtlichen Größen, tummeln sich dort.  „Ich habe schon viele Unterwasserattraktionen angeboten bekommen: Fahrzeuge, eine Cessna bis hin zum Teil eines A380 – aber hier bin ich zurückhaltend, da für mich der Charakter eines Steinbruchs erhalten bleiben muss“, so Rüdiger.  Für die Sicherheit der Taucher ist gesorgt. Ein Mitglied des Basisteams ist ständig vor Ort und in greifbarer Nähe sind Sauerstoffkoffer und AED. Hunsfels-Tauchen in Stromberg ist ein echter Gewinn für die Tauchszene in Deutschland – wir wünschen Rüdiger und seinem Team und den Tauchern der Region viel Erfolg dafür!

weitere Infos: Hunsfels-tauchen.de

Unser Autor:
Frank Ostheimer
Stv. Bundesausbildungsleiter





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