Leserbriefe 3/21

Sehr geehrte Damen und Herren, anliegend übersende ich Ihnen zwei von mir gefertigteCartoons.Vielleicht halten Sie sie bei Gelegenheit in Ihrer Zeitschrift “Sporttaucher”für veröffentlichenswert. Mit tauchsportlichen Grüßen Uwe Hölscher



Lieber Sporttaucher,
der Tauchunfall aus der Ausgabe 2/2021 ist ausgesprochen traurig und es ist wichtig das Thema Sicherheit beim Tauchen/Apnoetauchen immer wieder zu hinterfragen und zu verbessern. Dabei sollten wir an der Ursache für Sicherheitsprobleme arbeiten, nicht an den Symptomen. Die im Sporttaucher kommunizierten “Erweiterten Apnoe Regeln” sind aus meiner Sicht nicht der richtige Weg, sondern zum Teil sogar gefährlich. 
Zu den Regeln:

  1. Ein Schneidwerkzeug wird zwar nicht schaden, aber man sollte sich damit nicht in falscher Sicherheit wähnen. Gerade ungeübte Freitaucher würden in der beschriebenen Situation Panik entwickeln und wären vermutlich nicht in der Lage ein Standard-Apnoe-Seil von 12mm zu zerschneiden. Übrigens kann man mit der Halterung eines Schneidwerkzeugs auch an Ästen oder Unterwasserattraktionen hängen bleiben.
  2. Ein Schnellabwurfsystem an der Boje ist extrem gefährlich. Wenn das System versehentlich ausgelöst wird, während ein Freitaucher in der Tiefe ist, dann ist ein Unfall fast vorprogrammiert. Der Taucher könnte sich im schlaffen Seil verfangen, die Lanyard könnte an einer Schlaufe hängen bleiben, der Taucher kann ohne strammes Seil besonders in Seen mit schlechter Sicht die Orientierung verlieren. Wenn ein Taucher ohne Flossen taucht (FIM oder CNF), dann muss er den Tauchgang zwingend in der anstrengendsten Variante in CNF beenden. Wenn jemand auf die Idee käme das Schnellabwurfsystem an einer normalen, nicht fixierten, Boje zu verwenden, würde der Taucher im schlimmsten Fall durch das Grundgewicht in die Tiefe gezogen.
  3. Es sollen nur kleine Grundgewichte verwendet werden. Was das ist, wird jedoch unglücklicher Weise nicht weiter definiert. Ein zu kleines Gewicht bedeutet, dass sich ein Taucher (besonders Anfänger) nicht entspannt am Seil in die Tiefe ziehen kann und bereits zu Beginn des Tauchgangs schwer arbeiten muss oder entsprechend mehr Blei mitnehmen muss. Überbleiung ist aus meiner Sicht gefährlicher, als ein gutes Grundgewicht von 8-12kg. Bei zu geringem Gewicht ist auch das verheddern im Seil wieder wahrscheinlicher.
  4. Eine Erweiterung der Rettungsübungen ist nicht verkehrt. Hier sollte aber vielleicht nicht nur eine Rettungsübung ergänzt werden, sondern auch das richtige Setup und die korrekte Nutzung einer Boje in die Ausbildung aufgenommen werden.

All diese Regeln ignorieren aber das grundlegende Problem: die Ausbildung. 

  • Warum darf ein Tauchlehrer ohne eine fundierte Apnoe-Ausbildung trotzdem Apnoe unterrichten? 
  • Warum müssen Gerätetauchlehrer überhaupt eine Apnoe-Prüfung ablegen? Apnoetauchen ist eine vollkommen andere Sportart und sollte daher von Leuten ausgebildet und geprüft werden, die sich damit auskennen.
  • Wer das Kapitel „Apnoe“ im aktuellen VDST-Ausbildungsbuch liest, bekommt eine Idee des Problems: hier wird mit Schnorchel abgetaucht, mit Geräteflossen und einem viel zu dünnen Seil. Allein drei Punkte, die wir im Freitauchen aus Sicherheitsgründen als „No-Go“ lehren.

Wir sollten nicht an den Symptomen laborieren, sondern die Ursache des Problems angehen.

Viele GrüßeJennifer Wendland




Sehr geehrter Redaktionsteam,Hallo Natascha, hallo Dietmar, Ich bin ein Verfechter der Printmedien, denn diese kann man augenschonend, stromunabhängig, überall mitnehmen und mit Unterbrechung nach Bedarf, Lust und Laune lesen und weitergeben. Vielleicht weil meine Generation gelernt hat, was Du schwarz auf weiß in den Händen hast….Die jetzt mit indirekter Gewalt auf die Ausbilder umzusetzenden Ornungen, sind m. E. so nicht widerspruchlos hinzunehmen. Deshalb seien mir einige Worte dazu gestattet.

  • Vom VDST wurde in den vergangenen Jahren lange verkündet: “Wir sind ein CMAS-Verband und unterwerfen unsere Standards wie die Vertreter anderer CMAS-Staaten dessen Regularien. Wir wollen diesen Bekanntheitsgrad nutzen; denn der VDST allein dürfte mehr oder weniger in der Tauchwelt fast unbekannt sein.” Über den Umweg VDST-Germany heißt es jetzt “German Diver Licene”. 
  • Niemand würde für den Führerschein mit der Begründung der Sicherheitsbildung die Fahrpraxis- und Theoriestunden verkürzen. Anders jetzt im VDST. Man scheint zu vergessen, dass Tauchen auf Erfahrung basiert. Jemand der mit seiner Atem/Schwimmtechnik und Umsetzung des Erlernten für die Praxis noch Schwierigkeiten hat, schon als Ausbilder tätig wird. Schon seit langem können wir VDST-Ausbilder festestellen, dass die Praxis und Standards sich immer mehr den kommerziellen Verbänden anpassen. Dort hatte man schon mit 25 Tauchgängen im Pool oder Flachwasser oder Indoorcentren die Ausbilderqualifikation “Divemaster oder Instructor”.  Später wurde bei PADI die Mindesttauchpraxis auf 50 TG erhöht. Was sehen wir VDST-Ausbilder. Mit **stern hat der VDST-Taucher nach Abschluß 25 TG incl. Brevets  die Voraussetzung für den VDST-Trainer C oder TL-Assi, um Tauchsportinteressierte den Sport zu lehren.  Da frage ich mich, wo denn die geforderten Standards und Erfahrung für dann tätige Ausbilder/Trainer gerechtfertigt sind und was mit  derartigen Ordnungen erreicht werden soll? Hat man Tauchunfälle vergessen, die auf mangelndes Wissen und Tauchpraxis fussen. Warum nimmt man dann nicht den Weg die Intergralmaske eines Videospiels mit Unterwasserhintergrund und simmuliert Tauchgänge. Wenn dort etwas schief läuft, geschieht das im Trockenen. Das würde viele Wünsche zum Tauchen erfüllen. Das Vertrauen in einen Tauchpartner der helfen kann ist m. E. nicht mehr gegeben, da dieser mit der Situation überfordert . Mit über 10.000 TG darf ich wohl die Frage in den Raum stellen und andere Ausbilder auffordern, auch ihre Meinung zu diesem Problem zu äußern. .

Wünsche einen schönen TagMit freundlichem GrußHorst Wiechmann VDST-TL




Hallo Sporttaucher Team,

zunächst einmal erschließt sich mir nicht der Bezug zwischen einem Bericht zum JJ-CCR und der Überschrift. Aber viel gravierender ist für mich ein Satz im Text:
„Dabei wird das Atemgas im Kreis geatmet (Pendelatmung):“ Pendelatmung??? Wenn sich Atemgas im Kreis bewegt.
Bisher dacht ich immer man spricht von Pendelatmung wenn z.B. durch einen überlangen Schnorchel das Atemgas im Schnorchel nur noch hin und her pendelt – es aber keinen Austausch mehr gibt.
Ist das im Fehler im Artikel oder aber bin ich auf dem Holzweg?
Generell sehe ich das Problem, dass man ohne weiteres mit einem eCCR nach ein bisschen Schnuppern – wo man ja nicht alles wissen muss – im Starnberger See tauchen geht.
Die Aussage: „Anders als bei Sporttauchcomputern kann man viele Parameter auch unter Wasser ändern, falls man auf alternative Gase ausweichen muss.“ Ist schlichtweg falsch. Empfehle die Bedienungsanleitung eines OSTC 2 zu lesen.
War auch vom Preis überrascht bis ich gesehen habe, dass dies ein Netto Preis ist – Brutto, was ein normaler Sporttaucher ja auch bezahlt, wären das dann ca 8550 €

Viele Grüße,Ulrich




Hallo Leuts,ich habe keine eigene Adresse vom Sporttaucher gefunden…
Ich begrüsse die Übernahme von Verantwortung bzgl. umweltfreundlicher Produktion. Ich habe als Nicht-Fotograf nicht einmal einen Verlust von “Brillianz” wahrgenommen und kann mit der Qualität sehr gut leben! Toll, dass Ihr diesen Schritt gegangen seid 🙂 

— 
Best regards, Detlef Volke




 

Ein Gedanke zu „Leserbriefe 3/21

  • 27. Mai 2021 um 17:56
    Permalink

    Zum Leserbrief von Horst Wiechmann:

    Tauchen ist Lernen. Jedenfalls für einige Zeit. Und die kann Jahre dauern. Viele wollen sich heutzutage nicht mehr diese Zeit nehmen. Da hilft ein schnelles Brevet oder ein schneller Titel doch ungemein! Da jeder immer noch für sich selbst verantwortlich ist, müssen wir uns daran gewöhnen. Schade nur, dass unsere Ausbildungsrichtlinien das “schnell, schnell” auch noch erleichtern. Wir müssen nicht zurück in die “alten Zeiten” aber den gesunden Mittelweg haben wir nicht gefunden.

    Beste Grüße, Jürgen Kranz

    Antwort

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