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Unterwasserrugby-Nationalmannschaften beim OCEC in Salzburg erfolgreich.


Langsam kehrt auch in der Welt des Unterwasserrugbys wieder Normalität ein. So fand am letzten Septemberwochenende (24.-26.09.2021) der Open Central European Cup (OCEC) in Salzburg, Österreich statt. Der OCEC ist eine offene Europameisterschaft im Unterwasserrugby. Die Meisterschaft findet bereits seit einigen Jahren regelmäßig statt und war nach einer mehr als einjährigen coronabedingten Turnierpause das erste Turnier, an welchem sowohl ein Perspektivkader der Herrennationalmannschaft als auch ein Perspektivkader der Damennationalmannschaft teilnehmen konnten. Für beide Teams diente der OCEC als Vorbereitung auf die verschobene Europameisterschaft in Norwegen im kommenden Jahr. Neben den deutschen Teams waren auch Damenteams aus Spanien und Österreich sowie Herrenteams aus Spanien, Österreich, Tschechien und Ungarn vor Ort. Allen Teams war die Vorfreude auf das gemeinsame Spielen sichtlich anzumerken, sodass die Stimmung im Olympiazentrum Rif durchweg positiv war. Beide deutschen Teams konnten die Vorrundenspiele am Freitag und Samstag für sich entscheiden und damit ins Finale am Sonntag einziehen. So setzten sich die Herren am Freitagnachmittag mit einem 4:0 gegen Tschechien durch. Aufgeweckt durch das starke Spiel der Tschechen hieß der zweite Gegner für die deutschen Herren dann Spanien. Die Spanier mussten sich mit einem 12:0 geschlagen geben. Angespornt durch das starke Auftreten der Herren gingen die deutschen Damen am Freitagabend dann gegen die Spanierinnen im Hinspiel ins Wasser. Anders als die Perspektivmannschaft der Herren, die ausschließlich aus jungen Nachwuchsspielern bestand, entschieden sich die Bundestrainerinnen der Damen, Kati Vehlow und Heide Böhm, die zum Großteil aus jungen Spielerinnen aufgestellte Mannschaft durch einige erfahrene Spielerinnen zu ergänzen und die in den wenigen Lehrgängen erarbeiteten neuen Spieltaktiken und -techniken unter Wettkampfbedingungen umzusetzen. Die Damen setzten die taktischen Vorgaben gut um, und so wurden die Spanierinnen gleich im ersten Spiel mit einem 10:0 besiegt. Gestärkt durch die positiven Ergebnisse und ein gemeinsames Pizzaessen beider Mannschaften am Abend starteten die Mannschaften am Samstag in die weiteren Vorrundenspiele. Für die Herren standen zwei weitere Vorrundenspiele auf dem Spielplan. Dabei strahlte die junge Auswahlmannschaft weiterhin die Sicherheit vom Vortag aus und gewann 20:0 gegen Ungarn und 3:0 gegen Österreich. Auch die Damen knüpften an die Leistung vom Vorabend an und gewannen alle drei weiteren Vorrundenspiele deutlich – das Hinspiel gegen die Österreicherinnen mit einem 9:1, das Rückspiel gegen die Spanierinnen mit einem 12:0 und das Rückspiel gegen die Österreicherinnen mit einem 11:0. Obwohl beide deutschen Mannschaften die Vorrunde dominierten, blieb die Spannung in beiden Finalspielen nicht aus, ein Finale ist halt ein Finale. Der Finalgegner für die Damen hieß Österreich. Nach torlosen ersten 8 Minuten gelang den Deutschen zwar der Führungstreffer, doch sie taten sich weiterhin schwer ihre Leistung abzurufen und gingen so mit einem Stand von 3:1 in die Halbzeitpause. Nach klarer Ansage der Nationaltrainerinerinnen hatte Deutschland sich dann etwas sortiert und war wacher im Wasser, sodass die zweite Halbzeit deutlich besser verlief und die deutschen Damen letztendlich mit 8:1 das Finale für sich entschied. Noch spannender ging es im Finalspiel der Herren zu. Die Tschechen hielten in der ersten Halbzeit gut mit, sodass auf keiner Seite ein Tor fiel. Erst zur Mitte der zweiten Halbzeit gelang den Deutschen Herren der erlösende erste Treffer, an den direkt ein zweiter und dritter Treffer anknüpften. So gewannen die deutschen Herren mit einem Endstand vom 3:0 das Finalspiel und damit das Turnier. Für beide Teams war der OCEC ein entsprechend erfolgreicher Start in die Vorbereitung auf die Europameisterschaft im kommenden Jahr. Für die Nationalmannschaften, die auch während der Corona-Pandemie mit Einschränkungen trainieren durften, steht bis zum Jahresende noch ein weiteres kleines Turnier auf dem Plan. Nach dem Jahreswechsel wird es dann ernst. Die Vorbereitung für die in den Juni verschobene Europameisterschaft steht an und alle Kaderathlet:innen kämpfen um die Plätze in den Nationalmannschaften.




Unser Autor:
Wolfgang Tress
UW-Rugby Trainer & Schiedsrichter

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