SÜSSWASSERBIOLOGIE
Erster SK Süßwasserbiologie mit Schwerpunkt „See“ in Mecklenburg-Vorpommern am Zarrenthiner Kiessee
Mitte August 2020 fand zum ersten Mal ein SK Süßwasserbiologie über den LTV Mecklenburg-Vorpommern statt. Organisator war der LTV-MV, Bereich Umwelt, mit tatkräftiger Unterstützung des TC Uni Gryps Greifswald. Der Zarrenthiner Kiessee, etwas südlich von Greifswald gelegen, ist nicht nur für seine Badeanstalt mit der tollen Wasserrutsche bekannt, sondern auch ein sehr beliebter Tauchspot in Vorpommern. Der Kurs wurde begonnen mit dem Thema „Ökosystem See“ und Fragen wie: Was bedeutet das Wort Ökosystem? Wie ist ein See aufgebaut? Welche Zonen gibt es und was lebt in diesen Zonen? Wie verändert sich der See im Jahresverlauf? Das theoretische Wissen durften die Teilnehmer danach im Nassen näher überprüfen. So sollte festgestellt werden, welche Zonen im Litoral dieses Sees vorkommen und in welchen Tiefen sie liegen. Zudem wurden aus den drei Schichten der Freiwasserzone (Epilimnion – Metalimnion und Hypolimnion) Wasserproben genommen. Diese Proben wurden von den Teilnehmern hinsichtlich Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Nährstoffgehalte analysiert. Innerhalb des See-Kurses wurde zudem die Tier- und Pflanzenwelt eingehend untersucht. So haben die Teilnehmer erfahren, was es bedeutet, wenn ein See oligo-, meso- oder eutroph ist. Außerdem wurde erläutert, welche unterschiedlichen Pflanzen und Fische innerhalb eines Sees entdeckt werden können, wie man die Seerosen von den Teichrosen sowie verschiedene Armleuchteralgenarten oder auch das Rotauge von der Rotfeder unterscheiden kann. Für diese Aufgaben holten wir uns weitere Unterstützung durch Elena und Silke Oldorff vom LTSV Brandenburg sowie durch Dr. Timo Moritz vom Deutschen Meeresmuseum. Die Teilnehmer konnten bei ihren beiden Tauchgängen die verschiedensten Proben von Algen und Makrophyten, aber auch die Schalen von Invertebraten wie Muscheln und Krebse sammeln und natürlich Fotos machen. Damit das erlangte Wissen auch angewandt werden konnte, wurden die kleinen Details für die Artbestimmung unter dem Binokular angeschaut. Auch die zahlreichen Fotos von den Pflanzen, Fischen, Invertebraten, wie beispielsweise Wassermilben. Aber auch Schwefelwasserstoffwolken wurden betrachtet, identifiziert und erklärt. Am Ende dieses Wochenendes gab uns Silke Oldorff noch einen tollen Einblick in den Seenschutz und das Projekt „Tauchen für den Naturschutz“. Außerdem wurde der ökologische Zustand des Zarrenthiner Kiessees erörtert.
Fazit des Wochenendes: Den Teilnehmern aus verschiedensten Bundesländern sowie den fünf Seminarleitern aus den verschiedensten Bereichen der Biologie hat der Kurs Spaß gemacht. Der See mit seinem Artenreichtum befindet sich in einem sehr guten ökologischen Zustand und mit den guten Sichtweiten und Bewuchsgrenzen von über 15 Metern ist er mehr als nur einen Tauchgang wert. Wir Organisatoren würden uns freuen, wenn wir auch im nächsten Jahr diesen Kurs anbieten könnten und möchten uns bei unseren tollen Teilnehmern für diesen gelungenen Start des neuen Kurses, aber auch bei unseren Helfern des TC Uni Gryps und der Gemeinde Bentzin nochmals bedanken. Basierend auf den ersten Gesprächen mit den Landesumweltreferenten Anfang 2021 und den seither stattfindenden monatlichen Jour-Fixen der Landesumweltreferenten und Ressortleiter wurden im Fachbereich Umwelt und Wissenschaft im Jahr 2021 folgende Projekte angeschoben. Wahrscheinlich ist allen klar, dass die oben genannten und auch künftige Schwerpunkte und Projekte nur im Team zu realisieren sind. Der Fachbereich Umwelt und Wissenschaften, gebildet aus den VDST Landesumweltreferenten und Ressortleitern und dem kommissarischen Leiter des Fachbereichs mit der Sprechergruppe ist dabei insbesondere auch auf den Input und das Engagement der Vereine und seiner Mitglieder angewiesen.
Wir zählen auf Euch!
Unsere Autorin:
Dr. Bianka Grunow
TC Uni Gryps