700 SHARKS

700 Haie im Fressrausch, Mitten drin ein Forscherteam. die OFT führt uns durch die Wunder der Natur

Als Laurent Ballesta ein kleiner Junge war, spielte er nicht Cowboys und Indianer sondern träumte, wie sein großes Vorbild zu werden: Jacques Cousteau, der Pionier der Meeresforschung und Filmemacher. Geträumt, getan – Ballesta ist heute Meeresbiologe und einer der renommiertesten Unterwasserfotografen weltweit. Neben der wissenschaftlichen Erforschung von Naturphänomenen stehen bei seinen unzähligen Expeditionen auch die sportliche Tauch-Herausforderung und die Aussicht auf nie da gewesene Tierfotografien im Vordergrund. So auch bei seinem neuesten Abenteuer, das der Film 700 SHARKS bildgewaltig dokumentiert. In 700 SHARKS nimmt Ballesta die Zuschauer mit auf das pazifische Atoll Fakarava. Dort erforscht der Franzose seit vier Jahren das Jagdverhalten von Grauhaien in einer Meeresschlucht. 

Mit modernsten Mitteln und einem internationalen Expertenteam will Laurent Ballesta herausfinden, welche Strategien sich die Haie auf der Jagd nach Zackenbarschen angeeignet haben. Die Konkurrenz ist groß: mehr als 700 Tiere tummeln sich auf engstem Raum – der größte Schwarm, der je dokumentiert werden konnte. Doch jeder vierte Jagdversuch glückt. Warum sind die Grauhaie damit sogar erfolgreichere Jäger als ein Rudel Wölfe? Auf ihrer Suche nach Antworten erfahren Ballesta und sein Team mindestens genauso viel über die Beute wie den Jäger und gehen bei den Dreharbeiten unfreiwillig mit beiden auf Tuchfühlung. Mit nie zuvor erzielten Bildern und spektakulären Szenen zeigt 700 SHARKS wie faszinierend und komplex das Leben unter der Oberfläche ist und wieviel Einfluss der Mond auf das Leben des Ökosystems Meer nimmt. Zu sehen ist der Film ab sofort auf großer Leinwand im neuen Programm der International OCEAN FILM TOUR – bundesweit. 

• 

• 

 weitere Infos: www.oceanfilmtour.com
Leser des VDST-sporttaucher erhalten rabattierte Eintrittskarten, indem sie den Aktionscode sporttaucher@ocean beim Ticketkauf eingeben.

Fünf Fragen an:
Laurent Ballesta
Meeresbiologe, Fotograf und Filmemacher

VDST-sporttaucher: 700 Haie? Ist das nicht ein bisschen übertrieben?
Laurent Ballesta:  Nein, das ist sogar ziemlich exakt, denn für unsere Forschungen mussten wir sowohl die sich paarenden Zackenbarsche wie auch die Haie, die diese einmalige Zusammenkunft für ihr „Grosses Fressen“ ausnutzen, wissenschaftlich erheben. Exakt waren es übrigens 705.

sporttaucher: Was hat Dich bei den Haien am meisten beeindruckt?
Laurent Ballesta:  Die Effizienz des Rudels. Allein gelingt es einem Hai so gut wie nie einen gesunden Fisch zu fangen. Zusammen dagegen war das Rudel tödlich. Viel effizienter zum Beispiel als ein Wolfsrudel.

sporttaucher: Habt ihr da genaue Daten?
Laurent Ballesta: Ein Wolfsrudel ist in 14 Prozent alle Fälle erfolgreich. Unsere Haie in 25 Prozent, also fast doppelt so viel wie das Säugetier-Rudel

sporttaucher: Aprospos Säugetiere. Bislang bist Du nur in Sachen Fisch unterwegs gewesen. Hast Du keine Lust auf Wale und Delphine?
Laurent Ballesta:  Schon, aber vorrangig bin ich auf der Suche nach außergewöhnlichen Phänomenen in der Natur. Denen will ich auf den Grund gehen, egal ob die Expedition dann mit Haien, Walen oder Schildkröten zu tun hat.

sporttaucher:  Deine Expeditionen laufen unter dem Namen Gombessa (dem Namen den Einheimische dem Quastenflosser gegeben haben, Anm. d.Red.) Kannst Du uns schon was zu Gombessa V sagen? 
Laurent Ballesta:  Es wird diesmal nicht um eine Spezies oder ein Naturphänomen gehen, sondern um ein ganzes Meer, das Mittelmeer und zwar entlang der französischen Küste von Marseille bis Monaco. Dort  werden wir von einem mobilen Tiefsee-Habitat in gut 100 Meter Tiefe Tauchexkursionen mit Kreislaufgeräten unternehmen, bis in 200 Meter Tiefe aber ohne stundenlange Dekompression. Zwei Wochen lang können wir eine Region erforschen und fotografieren, die zuvor noch niemals betaucht wurde. Aus einem Habitat, das mit uns wandert. Das hat noch niemand vor uns gewagt!

Das  Interview mit Laurent Ballesta haben wir Anfang April während der Ocean Film Tour in München geführt.